WHO beklagt fehlende US-Millionen für Hilfsaktionen in Gaza

  25 Februar 2025    Gelesen: 105
  WHO beklagt fehlende US-Millionen für Hilfsaktionen in Gaza

Die vorübergehende Aussetzung von US-Hilfsgeldern beeinträchtigt auch die Arbeit der WHO im Gazastreifen. Zwar gehe seit der Feuerpause der Wiederaufbau von Kliniken voran, Schwerkranke könnten verlegt werden. Aber es müsse schneller gehen, sagt die WHO. Es fehle das Geld.

Durch das Einfrieren amerikanischer Hilfsgelder fehlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Gazastreifen 46 Millionen Dollar (44 Millionen Euro). Das Geld sei unter anderem vorgesehen gewesen für die Evakuierung schwer kranker Kinder oder den Wiederaufbau schwer beschädigter Krankenhäuser, sagte Rik Peeperkorn, WHO-Koordinator für die von Israel besetzten Gebiete.

Er sprach per Videolink aus Gaza mit Reportern in Genf. Sechs Bereiche seien unterfinanziert, aber noch könnten die Operationen mit Geld anderer Geber finanziert werden. Die WHO hoffe aber, dass das Geld wieder freigegeben werde.

Die neue Polio-Impfkampagne laufe gut, sagte Peeperkorn. In den vergangenen Tagen seien 92 Prozent der 591.000 Kinder unter zehn Jahren, die geimpft werden sollen, erreicht worden. Die Kampagne war nötig, weil nach zwei Impfrunden im vergangenen Herbst trotzdem noch Polioviren im Abwasser gefunden wurden. Rund 7000 Kinder hätten wegen der Kriegssituation damals nicht erreicht werden können.

Seit dem 1. Februar wurden nach Angaben von Peeperkorn 889 schwer kranke Patienten aus dem Gazastreifen gebracht, unter ihnen 335 Kinder. Es warteten aber Tausende weitere auf Hilfe, die sie dort nicht bekommen können. Er appellierte an Israel, wie vor dem Krieg wieder Verlegungen in Krankenhäuser nach Ost-Jerusalem oder in das besetzte Westjordanland zu ermöglichen.

Unterdessen hat das Palästinensische Rote Kreuz ein Feldlazarett mit 54 Betten in Gaza-Stadt eröffnet. Die ersten Patienten seien schon in den frühen Morgenstunden angekommen, teilte die Föderation der Rotkreuzgesellschaften (IFCR) in Genf mit. Dort könnten Neugeborene versorgt werden, und es verfüge über eine Intensivstation sowie zwei Operationssäle.

Die USA sind mit Abstand der größte Geber für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit und haben 2024 schätzungsweise 64 Milliarden Dollar bzw. 42 Prozent der gesamten internationalen Hilfe weltweit bereitgestellt. US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach seiner Amtsübernahme per Dekret die vorübergehende Aussetzung von US-Hilfsgeldern für 90 Tage angeordnet. Die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) hatte die Zahlungen Anfang Februar eingefroren.

Quelle: ntv.de, gut/dpa


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