Senator Graham droht Kreml mit "Hölle an Sanktionen"

  12 März 2025    Gelesen: 101
  Senator Graham droht Kreml mit "Hölle an Sanktionen"

Die Ukraine stimmt Gesprächen über eine Waffenruhe zu. Nun liegt der Ball bei den Russen, sagt US-Außenminister Rubio. Während Trump seine Erwartungen an Putin zurückhaltend formuliert, droht US-Senator Graham ganz unverhohlen mit massiven neuen Sanktionen, sollte Moskau sich sperren.

US-Senator Lindsey Graham hat dem Team von US-Präsident Donald Trump zum Durchbruch bei den Verhandlungen mit der Ukraine gratuliert. "Ich bin sehr ermutigt zu hören, dass die Ukraine dem Vorschlag der USA für einen 30-tägigen Waffenstillstand zugestimmt hat. Glückwunsch an das Trump-Team", schrieb der Republikaner auf der Plattform X. Graham sprach zugleich eine eindringliche Warnung aus: "Ich hoffe, Russland wird folgen. Wenn Russland sich weigert, sollten wir mit Sanktionen die Hölle über sie hereinbrechen lassen."

Der Trump-Gefolgsmann kündigte an, der US-Kongress könnte neue Sanktionen gegen Russland und Länder einführen, die weiterhin russische Waren wie Öl, Gas und Uran kaufen. "Es ist längst überfällig, dass Russland als Folge seiner brutalen Invasion in der Ukraine enorme wirtschaftliche Verluste erleidet", sagte Graham.

Trump selbst äußerte sich, ohne eine direkte Drohung gegenüber dem Kreml auszusprechen. Er sei zu einem direkten Gespräch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bereit, sagte er. Dazu gehörten allerdings zwei. Er hoffe aber, dass eine Waffenruhe zwischen Russland und der Ukraine in den nächsten Tagen festgezurrt werden könne.

Die US-Regierung hatte zuvor den Stopp ihrer Militärhilfe für die Ukraine mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Auch Geheimdienstinformationen werde man der Regierung in Kiew wieder zur Verfügung stellen, teilten amerikanische und ukrainische Unterhändler nach Gesprächen im saudischen Dschidda mit.

US-Außenminister Marco Rubio erklärte, Washington werde das Angebot einer Feuerpause nun Moskau unterbreiten. "Wir werden ihnen sagen, dass das nun auf dem Tisch liegt. Die Ukraine ist bereit, mit dem Schießen aufzuhören und mit dem Reden anzufangen. Und nun wird es von ihnen abhängen, Ja oder Nein zu sagen." Er fügte hinzu, der Ball sei nun im Feld der Russen. "Wenn sie nein sagen, werden wir leider wissen, was dem Frieden hier im Wege steht."

Witkoff könnte nach Moskau reisen

Es wird erwartet, dass Trumps Sondergesandter Steve Witkoff noch in dieser Woche nach Moskau reist, wo er mit Kremlchef Putin zusammentreffen könnte, wie eine Gewährsperson mitteilte. Sie wies zugleich darauf hin, dass die Terminplanung sich noch ändern könnte.

Die Vereinigten Staaten hatten die Militärhilfe für die Ukraine vor mehr als einer Woche ausgesetzt. Damit sollte die Regierung in Kiew gedrängt werden, Friedensgespräche mit Moskau aufzunehmen. Die Anordnung werde in Kraft bleiben, bis Trump feststelle, dass die Ukraine Bereitschaft zu Friedensverhandlungen gezeigt habe, verlautete damals aus dem Weißen Haus.

Vorausgegangen war ein desaströses Treffen im Weißen Haus zwischen Trump, seinem Stellvertreter J.D. Vance und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 28. Februar. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit gingen Trump und Vance den hohen Gast aus Kiew hart an und warfen ihm unter anderem Undankbarkeit vor.

Ukrainische Delegation verzieht keine Miene

Das Treffen in Dschidda war die erste ukrainisch-amerikanische Gesprächsrunde seit dem Eklat im Weißen Haus. Es wurde hinter verschlossenen Türen abgehalten. Journalisten wurden zum Auftakt kurz in den Raum in einem Luxushotel in Dschidda gelassen. Auf eine Frage nach seinen Erwartungen an das Treffen antwortete Rubio nur mit "gut" und einem hochgereckten Daumen. Die Mitglieder der ukrainischen Delegation verzogen keine Miene.

Selenskyjs Stabschef Andrij Jermak, der der ukrainischen Delegation angehörte, sagte, das Wichtigste für ihn sei, einen "gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine zu erreichen". Es seien nach wie vor Sicherheitsgarantien nötig, damit Russland in der Zukunft die Ukraine nicht noch einmal angreife.

Auch der Außenminister Saudi-Arabiens, Faisal bin Farhan, war bei den Gesprächen anwesend. Im Hintergrund waren die Flaggen der Ukraine, der USA und Saudi-Arabiens zu sehen. Der ukrainischen Delegation gehörten neben Jermak Außenminister Andrij Sybiha und Verteidigungsminister Rustem Umerow an. In Moskau erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow, die USA würden Russland über die Ergebnisse der Gespräche in Dschidda unterrichten. Dies sei eine "normale Herangehensweise".

Quelle: ntv.de, mau/AP


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