Die Ukraine setzt auf den Import von Flüssigerdgas aus den USA. Große Mengen sollen über Terminals in Deutschland, Griechenland, Litauen und Polen importiert werden, wie der Chef des staatlichen Gasbetreibers, Dmytro Lyppa, sagte. Demnach können zwischen April und Oktober mindestens vier Milliarden Kubikmeter importiert werden. Das könnte die wirtschaftliche Partnerschaft mit den USA stärken, während Russland vor Angriffen auf Speicher mit amerikanischem Erdgas zurückschrecken könnte.

"Aus politischer Sicht ist es für uns besser, möglichst viel nach Polen und dann schrittweise zu uns zu bringen", sagte Lyppa. Aufgrund der geopolitischen Lage könne beispielsweise US-Flüssigerdgas dem aus Katar vorgezogen werden, sagte Lyppa. Voraussetzung dafür sei, dass der Preisunterschied nicht erheblich sei. Die Ukraine verfügt über große unterirdische Gasspeicher. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, Kiew und die Regierung in Washington hätten darüber diskutiert, die Standorte zur Lagerung von US-Flüssigerdgas zu nutzen.

Es könnte einen Teil des westeuropäischen Gases ersetzen, auf das die Ukraine angewiesen ist. In den vergangenen Wochen haben russische Streitkräfte ihre Angriffe auf die ukrainische Gasinfrastruktur wie Produktions- und unterirdische Speicheranlagen intensiviert. Das hat zu einem Rückgang der ukrainischen Gasproduktion und einer eingeschränkten Möglichkeit der Entnahme aus den Speichern geführt.

Vor den jüngsten Angriffen produzierte die Ukraine täglich 52 bis 53 Millionen Kubikmeter Erdgas. Ein hochrangiger Insider aus der Industrie erklärte jedoch, die Angriffe hätten die Produktion um bis zu 40 Prozent reduziert. In Vorbereitung auf die Winterheizsaison 2025/26 beginnt die Ukraine normalerweise mit der Gasspeicherung, wenn die derzeitige Spitzennachfrage im April endet. Dann steigen die Temperaturen und der Verbrauch beginnt zu sinken.

Quelle: ntv.de, lar/rts

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