BYD erwägt wohl E-Auto-Produktion in Deutschland

  17 März 2025    Gelesen: 53
  BYD erwägt wohl E-Auto-Produktion in Deutschland

In der nächsten Zeit beginnt BYD in der Türkei und Ungarn mit der Produktion seiner chinesischen Elektroautos. Es sind die ersten Werke in Europa. Wenn sich das Unternehmen für eine dritte europäische Fabrik entscheidet, sei Deutschland die erste Wahl, sagt ein Insider.

Der chinesische Elektroautobauer BYD nimmt einem Insider zufolge Deutschland als Standort für ein drittes Montagewerk in Europa in die Auswahl. Westeuropa komme deswegen infrage, weil BYD über die Produktion in der Region seine Marke stärken und die Akzeptanz bei den Kunden verbessern könne, sagte ein Insider.

Deutschland sei dabei die erste Wahl, auch wenn das wegen der Kosten für Arbeit und Energie, einer niedrigen Produktivität und einer geringen Flexibilität intern durchaus infrage gestellt werde. Eine Entscheidung sei noch nicht getroffen. BYD antwortete zunächst nicht auf die Bitte um Stellungnahme.

BYD-Vizepräsidentin Stella Li hatte zuletzt der "Automobilwoche" gesagt, dass das Unternehmen neben den Werken in Ungarn und der Türkei über eine dritte Produktionsstätte nachdenke. Sie ließ jedoch offen, wo die Fabrik entstehen könnte.

Dem Insider zufolge muss sich BYD bei seinen Entscheidungen an eine Vorgabe der Regierung in Peking halten, nicht in Ländern zu investieren, die für die Strafzölle der Europäischen Union auf Elektroautos aus China gestimmt hatten. Damit fielen Frankreich und Italien weg. Deutschland hatte gegen die Zölle gestimmt.

Allerdings hänge eine Entscheidung über ein weiteres Werk davon ab, wie sich der Absatz von BYD entwickle und wie stark die Kapazitäten in Ungarn und der Türkei ausgelastet seien, hieß es weiter. Das ungarische Werk soll ab Oktober den Betrieb aufnehmen, in der Türkei sollen ab März 2026 Autos vom Band laufen. Zusammen haben die beiden Anlagen eine Kapazität von ungefähr 500.000 Fahrzeugen jährlich.

Im Januar hieß es unter Berufung auf Insider, dass chinesische Autobauer womöglich an überzähligen Volkswagen-Werken in Deutschland interessiert sind. Der Wolfsburger Autobauer hat Ende Dezember die Fertigung des T-Roc-Cabrio in Osnabrück zwar bis 2027 verlängert, doch danach ist die Zukunft der Anlage mit rund 2300 Beschäftigten offen. BYD hatte bereits Interesse an dem Ford-Werk in Saarlouis angemeldet, der Verkauf scheiterte jedoch.

Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume erklärte, das Unternehmen stehe "für einen globalen Welthandel". "Es ist immer positiv zu beurteilen, wenn Unternehmen in unserer Region in Europa investieren", sagte Blume Ende Januar.

Auf die Frage nach möglichen Interessenten aus China an deutschen Werken ergänzte der VW-Chef: "Wir haben enge Partnerschaften in China, Joint-Venture-Partner, und da gibt es natürlich dann gern auch mal Gespräche, aber keine konkreten Entscheidungen. So was muss natürlich auch sorgfältig vorbereitet werden." Eine baldige Übergabe an BYD steht demnach wohl nicht bevor.

Quelle: ntv.de, mpa/rts


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