So erschien schon einmal jeder zweite Arbeitnehmer bei der Arbeit, obwohl ein Arzt eine ansteckende Krankheit bei ihm diagnostiziert hat. Damit gefährden sie einerseits sich selbst, weil sie ihrem Körper nicht die notwendige Ruhe geben, um die Krankheit zu besiegen. Sie setzen damit aber auch die Gesundheit ihrer Kollegen wissentlich aufs Spiel.
Zwei Drittel der Angestellten, die schon mal mit ansteckenden Krankheiten am Arbeitsplatz erschienen sind, gaben als Grund an: Sie hatten so viel zu tun gehabt, dass sie es sich nicht hätten leisten können, einige Tage zu fehlen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Bürohandels Staples. Als zweiten Grund gaben die Befragten an, dass ihre Arbeitgeber kein Homeoffice anbieten.
Doch das ist nicht die einzige Folge von Stress und Druck am Arbeitsplatz. Äußerst problematisch ist auch die Angewohnheit, schnell am Arbeitsplatz zu essen. Vor allem Tastaturen und Computermäuse sind ein richtiger Bakterienherd. Wer beim Essen noch etwas schreibt setzt sich einem erheblichen Risiko aus.
US-Forscher hatten im vergangenen Jahr Büroräume auf Bakterien untersucht. Dabei fanden sie bis zu 30.000 verschieden Bakterien, wie sie im Fachblatt „PLOS One“ berichteten. Bei einem Test von britischen Verbraucherschützern waren manche Tastaturen so stark mit Bakterien belastet, dass erheblichen Magenverstimmungen bei einem Kontakt der Finger mit den Schleimhäuten auftreten hätten können, so das SRF. Eine Tastatur hatte 150 mal mehr Keime als zulässig ist und war entsprechend sogar fünfmal stärker von Bakterien betroffen als ein Toilettensitz.
Grund dafür ist auch das vernachlässigte Händewaschen. Regelmäßiges Händewaschen am Arbeitsplatz ist daher unerlässlich. Und die Möglichkeit, sich ab und an die Hände zu desinfizieren dämmt die Ausbreitung infektiöser Krankheiten am Arbeitsplatz erheblich ein, wie sich in einer Untersuchung der Universität Greifswald zeigte.
„Krankmeldungen und verringerte Produktivität aufgrund von Infektionskrankheiten sind weltweit ein volkswirtschaftliches Problem“, so die Wissenschaftler der Universität Greifswald. „Da Erkältungskrankheiten oder milde Fälle von Magen-Darm-Infektionen selten tödlich sind und oft ohne ärztliche Behandlung wieder verschwinden, stehen sie meist nicht im Beobachtungsfokus und werden unterschätzt.“ Untersuchung in den USA haben inzwischen belegt, dass beispielsweise allein Nicht-Influenza-Viren, die Atemwegserkrankungen auslösen, jährlich zu einem wirtschaftlichen Verlust von ca. 40 Mrd. Dollar führen.
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