Vizepräsident-Kandidaten: Wer wird Clintons Co?

  21 Juni 2016    Gelesen: 760
Vizepräsident-Kandidaten: Wer wird Clintons Co?
Hillary Clinton plant ihren Angriff auf Donald Trump. Eine der wichtigsten Fragen: Wer wird Kandidat für die Vizepräsidentschaft? Diese zwölf Männer und Frauen kommen infrage.

Es geht alles schnell in der amerikanischen Politik. Sehr schnell bisweilen. Vor Kurzem noch schien Hillary Clinton schwer angeschlagen. Jetzt, nachdem die Demokratin sich ihre Kandidatur gesichert hat und Donald Trump durch den Wahlkampf taumelt, geraten manche Beobachter ins Schwärmen. Ein "Paradebeispiel für harte Arbeit" nennt die "New York Times" Clintons Anlauf aufs Weiße Haus. Sie "findet endlich ihren Ton", meint der US-Sender "CNN".

Noch aber sind es knapp fünf Monate bis zur Präsidentschaftswahl, und so sehr Clinton ihre Kampagne auch stabilisiert haben mag: Sie hat viel Arbeit vor sich. Die Ex-Außenministerin muss sich für eine Strategie gegen Donald Trump entscheiden. Sie wird sich überlegen müssen, auf welchen Feldern sie sich vom Milliardär politisch besonders abgrenzen will. Sie wird die linke Basis ihrer Partei mit einbinden müssen, die so sehr auf Bernie Sanders gesetzt hatte. Und ein Mitstreiter oder eine Mitstreiterin will auch noch gefunden werden.

Die Frage nach ihrem Vizepräsidentschafts-Kandidaten ist eng mit allen anderen Entscheidungen verwoben. Nimmt Clinton eine Frau als Copilotin, könnte sie ihre historische Rolle unterstreichen, die erste weibliche Kandidatin zu sein. Nimmt sie etwa einen erfahrenen und pragmatischen Senator, könnte das Wähler der Mitte ansprechen. Nimmt sie jemanden mit Einwanderungshintergrund, könnte ihr das bei Minderheiten helfen und Trumps Schwierigkeiten in diesen Wählergruppen noch vergrößern. Oder würde gegen Trump vielleicht jemand besonders helfen, der sich in der Unterhaltungsbranche auskennt?

Die Frage nach Clintons Nummer zwei ist auch deshalb wichtig, weil sie das Nachwuchsproblem auf Seiten der Demokraten entschärfen könnte. Bislang gibt es nicht viele Jüngere in der Partei, denen man zutraut, in vier oder acht Jahren selbst um die Präsidentschaft zu kämpfen. Wer immer aber als Clintons Vize antritt, dürfte in den kommenden Jahren eine große Rolle spielen. Das Amt hätte also eine noch stärkere Sprungbrettwirkung als auf Seiten der Republikaner, die in der nächsten Generation personell deutlich stärker besetzt scheinen.


Quelle: spiegel.de

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