Makarious döst am Fuße der Akropolis im Schatten einer Kiefer. Touristen schleppen sich in der brüllenden Hitze an ihm vorbei, sein Wasser kaufen will aber niemand. Der 26-Jährige studierte Informatiker macht seinem Namen keine Ehre: Makarious - zu Deutsch der Glückliche - ist deprimiert, seit zwei Jahren sucht er einen Job.
Es ist hoffnungslos, erzählt er. "So viele Firmen sind pleite gegangen, niemand stellt Leute ein. Und aus dem Ausland kommt niemand nach Griechenland. Wer hier investiert, muss ja auch verrückt sein."
Gute Voraussetzungen für Windkraft in Griechenland
Wenn Makarious recht hat, dann ist Hans-Dieter Kettwig ziemlich verrückt. Im Schlepptau des Wirtschaftsministers ist der Enercon-Chef nach Athen gekommen. Er investiert hier seit Jahren in Windräder.
"Die Windgeschwindigkeiten in Griechenland sind sehr gut", so Kettwig. "Wenn man hier eine Finanzierung aufbaut und eine ähnlich hohe Einspeisevergütung wie in Deutschland herausbekommt, dann ist das für uns eine sehr komfortable Ausgangsposition."
Mit friesischer Gelassenheit will Kettwig weitere Anlagen bauen - Dutzende Inseln mit grünem Strom versorgen, die nicht ans Netz angeschlossen sind. Projekte wie diese brauche Griechenland, sagt Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Gerade erneuerbare Energien hätten in dem Land ein gewaltiges Potenzial.
Viele deutsche Unternehmen wollen investieren
"Das ist ein Feld, in dem in Deutschland in den letzten 20 Jahren viele Erfahrungen gemacht wurden und es viele deutsche Unternehmen gibt, die ein Interesse an Investitionen hier in Griechenland haben", so Gabriel.
Die Energiewende als Exportschlager - das versucht der deutsche Wirtschaftsminister bei seiner Reise zu vermitteln. Heute will er mit seinem griechischen Amtskollegen eine engere Zusammenarbeit vereinbaren. Denn die Konjunktur in Griechenland springt bislang nicht recht an. Ausländische Investoren scheuten sich, Geld in die Hand zu nehmen, so der Wirtschaftsminister. Die Rahmenbedingungen müssten besser werden.
Quelle: tagesschau.de
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