Türkischen Wähler konnten ihre Stimmen zwischen dem 5. und 28. Oktober in 54 Ländern und 113 türkische Vertretungen abgeben, so die türkische Zeitung Sabah. Türkische Bürger, die im Ausland registriert seien, könnten ihre Stimmen demnach auch bis 17 Uhr des Wahltages an den Zollstationen abgeben. Die Stimmzettel würden bereits an diesem Dienstag von Charterflugzeugen in die Türkei geflogen, um dann vor Ort ausgezählt zu werden.
Eine Rekord-Wahlbeteiligung habe es darüber hinaus in Großbritannien gegeben. Knapp 43 Prozent der dort registrierten Wahlberechtigten seien auch tatsächlich wählen gegangen. Laut den Zahlen vom türkischen Konsulat in London haben dort insgesamt 37.150 Menschen abgestimmt.
Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Anadolu habe Basar Sen, der türkische Generalkonsul in Berlin, die Teilnahme der Wähler gelobt. Einige Wähler hätten 200 bis 300 Kilometer-Distanz bis zu den Wahllokalen auf sich genommen.
Türken in Deutschland hatten sich schon im Sommer deutlich stärker an der Parlamentswahl in ihrem Herkunftsland beteiligt als an der Präsidentenwahl im vergangenen Jahr. 482 530 der 1 405 008 Wahlberechtigten in Deutschland hätten bis zum Ende der Frist am Sonntag ihre Stimme in der Bundesrepublik abgegeben, teilte die Auslandsabteilung der Obersten Wahlbehörde in Ankara mit. Das entsprach einer Quote von 34,3 Prozent.
Wegen der geringen Beteiligung an der Präsidentenwahl (8,1 Prozent) im vergangenen August war das Verfahren diesmal vereinfacht worden. Eine Woche vor der Parlamentswahl endete die Möglichkeit der Stimmabgabe in türkischen Auslandsvertretungen.
In Österreich lag die Wahlbeteiligung im Sommer nach Angaben der Wahlkommission bei 34,7 Prozent (2014: 10 Prozent), in der Schweiz bei 39,4 Prozent (9,9 Prozent). Weltweit sind 2 866 971 Auslandstürken zur Wahl aufgerufen, 931 454 (32,5 Prozent) machten von ihrem Stimmrecht in ihrem jeweiligen Aufenthaltsland Gebrauch. Weitere gut 100 000 stimmten an Flughäfen und Grenzübergängen ab.
Türken mit Wohnsitz außerhalb der Türkei stellten bei der Parlamentswahl am 7. Juni rund fünf Prozent der 56,6 Millionen Wahlberechtigten
Tags: