80-Jährige bunkerte Heroin - für etwas Abwechslung in ihrem Leben

  22 Oktober 2016    Gelesen: 348
80-Jährige bunkerte Heroin - für etwas Abwechslung in ihrem Leben
In Essen hat eine 80-Jährige vor Gericht gestanden, ihrem Sohn beim Drogenhandel geholfen zu haben. Sie habe das nur getan, weil sonst nichts Aufregendes in ihrem Leben geschehe.
Sie kam mit einem Rollator und fing beim Geständnis an zu weinen. Eine 80-jährige Frau aus Gelsenkirchen muss sich wegen Beihilfe zum Drogenhandel vor dem Essener Landgericht verantworten. Die Seniorin soll ihren schon zu siebeneinhalb Jahre Haft verurteilten Sohn bei Heroingeschäften unterstützt haben. Angeblich war sie sogar bei Kurierfahrten nach Holland dabei.

Zum Prozessauftakt gab die 80-Jährige alles zu. "Was ich gemacht habe, war nicht in Ordnung", hieß es in einem von ihrer Verteidigerin verlesenen Schreiben. "Ich habe aber alles nur für meinen Sohn getan. Und damit etwas Abwechslung in mein Leben kommt."

Laut Anklage hatte die ehemalige Wirtin große Mengen Heroin in ihrer Wohnung deponiert und auf Anweisung ihres Sohnes weiterverkauft. "Manchmal bat er mich, etwas herauszugeben", hieß es in ihrer Erklärung. Eigentlich habe sie aber gar keine Ahnung von Drogen gehabt. "Für mich war das nur braunes Pulver."

Sie sei auch mal mit in die Niederlande gefahren. Dass dabei Rauschgift gekauft worden sei, habe sie aber nicht gewusst. "Für mich ging es nur darum, dass ich mal rauskomme. Ich fahre nämlich gerne Auto." Außerdem seien die Freunde ihres Sohnes immer nett zu ihr gewesen. Sie hätten sich gekümmert und für sie eingekauft. Sonst habe sie niemanden gehabt, ließ sie die Richter wissen.

Ob die Seniorin aufgrund ihres Geständnisses ein mildes Urteil erwarte, könne er nicht beurteilen, sagte ein Sprecher des Gerichts SPIEGEL ONLINE. Die Verhandlung soll am 2. November fortgesetzt werden.


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