Zum Prozessauftakt gab die 80-Jährige alles zu. "Was ich gemacht habe, war nicht in Ordnung", hieß es in einem von ihrer Verteidigerin verlesenen Schreiben. "Ich habe aber alles nur für meinen Sohn getan. Und damit etwas Abwechslung in mein Leben kommt."
Laut Anklage hatte die ehemalige Wirtin große Mengen Heroin in ihrer Wohnung deponiert und auf Anweisung ihres Sohnes weiterverkauft. "Manchmal bat er mich, etwas herauszugeben", hieß es in ihrer Erklärung. Eigentlich habe sie aber gar keine Ahnung von Drogen gehabt. "Für mich war das nur braunes Pulver."
Sie sei auch mal mit in die Niederlande gefahren. Dass dabei Rauschgift gekauft worden sei, habe sie aber nicht gewusst. "Für mich ging es nur darum, dass ich mal rauskomme. Ich fahre nämlich gerne Auto." Außerdem seien die Freunde ihres Sohnes immer nett zu ihr gewesen. Sie hätten sich gekümmert und für sie eingekauft. Sonst habe sie niemanden gehabt, ließ sie die Richter wissen.
Ob die Seniorin aufgrund ihres Geständnisses ein mildes Urteil erwarte, könne er nicht beurteilen, sagte ein Sprecher des Gerichts SPIEGEL ONLINE. Die Verhandlung soll am 2. November fortgesetzt werden.
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