Schlechte Nachrichten aus Fukushima

  03 Februar 2017    Gelesen: 993
Schlechte Nachrichten aus Fukushima
Nach dem Super-Gau in Fukushima überprüfen Experten regelmäßig die radioaktive Strahlung. Die höchste Strahlendosis wird 2012 gemessen - doch sechs Jahre nach der Atomkatastrophe wird klar, dass die Situation viel schlimmer ist als bisher angenommen.
Auf dem Gelände des havarierten japanischen Atomkraftwerks Fukushima ist nach Angaben des Betreibers die höchste radioaktive Strahlung seit der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe im März 2011 gemessen worden. An einer Stelle des Reaktors 2 habe die Strahlung bei geschätzten 530 Sievert pro Stunde gelegen, teilte der Betreiber Tepco mit.

Dies gehe aus Aufnahmen einer an einem Roboter befestigten Kamera hervor. An anderen Stellen sei die Strahlung aber wohl sehr viel niedriger, erklärte Tepco. Auch trete keine Radioaktivität aus dem Reaktor aus.

Der bisherige Höchstwert war 2012 gemessen worden. Er betrug damals 73 Sievert pro Stunde. Sievert ist die Einheit, in der Fachleute radioaktive Strahlung mit Blick auf ihre biologische Schädlichkeit bewerten. Mit der Zahl wird die medizinische Gefährdung ausgedrückt, der ein menschlicher Körper ausgesetzt ist, wenn ihn eine Strahlendosis mit einem bestimmten Energiegehalt trifft.

Gravierende akute Strahlenschäden treten auf, wenn ein Mensch in kurzer Zeit einer Strahlung von einem Sievert beziehungsweise 1000 Millisievert ausgesetzt ist.

Geschmolzener Brennstoff entdeckt?

Anfang der Woche war Tepco möglicherweise erstmals geschmolzenem Brennstoff auf die Spur gekommen. Wie das Unternehmen bekannt gab, zeigen Kameraaufnahmen eine schwarze Masse unter dem havarierten Reaktor Nummer 2. Es wäre das erste Mal, dass die Bergungskräfte in einem der zerstörten Reaktoren geschmolzenen Brennstoff gefunden hätten. Sollte sich dies bestätigen, wäre dies ein wichtiger Schritt bei den Bemühungen um einen Rückbau der Anlage, hieß es. Eine vollständige Stilllegung wird 30 bis 40 Jahre dauern.

Am 11. März 2011 hatte ein Erdbeben der Stärke 9,0 und ein gewaltiger Tsunami den Nordosten Japans verwüstet und im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi einen Super-Gau verursacht. Fast 19.000 Menschen kamen dabei ums Leben. Sechs Jahre danach stehen die Tausenden von Arbeitern in der Atomruine weiter vor großen Herausforderungen. Dazu gehört die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe in den zerstörten Reaktoren, über deren Verbleib bislang noch keine volle Klarheit herrscht.

Die Entdeckung der schwarzen Masse könnte nun Licht ins Dunkel bringen. Hierzu hatte Tepco eine ferngesteuerte Kamera eingesetzt, die an einem 10,5 Meter langen Teleskoparm montiert war.

Quelle: n-tv.de

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