Hollywood-Flair brachte Oscar-Preisträgerin Hilary Swank zur Gala mit rund 800 geladenen Gästen. Sie bekam den Preis in der Kategorie "Schauspielerin International" - und dankte ganz besonders einer Frau. "Mama, das ist für dich. Danke, dass du nie aufgegeben hast, dass du immer an mich geglaubt hast", sagte Swank, die in einer schmalen Glitzerrobe ihr Bambi entgegennahm. Das Rehkitz sei "eine goldene Trophäe für eine Mutter, deren Herz aus Gold ist".
"Du bist der letzte der Großen ..."
Auch Sängerin Rita Ora, die einen Bambi in der Kategorie "Musik International" bekam, dankte ihrer Mutter, "die einfach fantastisch ist". Und Til Schweiger machte den Bambi-Familienabend perfekt: "Danke Mama, danke Papa. Ohne euch wäre ich nichts." Model Heidi Klum erhielt den "Fashion"-Bambi und kam in Begleitung ihres Vaters Günther zur Show. "Papa, du bist das beste Date überhaupt", rief sie.
Aber es wurde auch ernst auf der Bühne. Der 80 Jahre alte "Traumschiff"-Erfinder Wolfgang Rademann konnte seinen Preis für das Lebenswerk aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich entgegennehmen. Für ihn kam seine Lebensgefährtin Ruth Maria Kubitschek. "Seien Sie nicht enttäuscht, dass dieser geliebte Mensch heute nicht hier sein kann", sagte sie. Bei ihr war eine ganze Riege deutscher Schauspieler. Francis Fulton-Smith sagte an Rademann gewandt: "Du bist der letzte der Großen und von den Großen bist du der Allergrößte."
Hallervorden "stolz auf Merkels Deutschland"
Für ein politisches Statement nutzte Schauspieler Dieter Hallervorden seinen Auftritt, der gemeinsam mit Til Schweiger den Ehrenpreis der Jury für den Film "Honig im Kopf" bekam. "Die Willkommensgeste, die Frau Merkel in der Flüchtlingsfrage in die Welt gesetzt hat, ist beispielhaft und erfüllt mich mit Stolz auf unser Land", sagte er.
Um das Engagement für Flüchtlinge ging es auch bei dem Bambi, der sonst an "stille Helden geht". Das gebe es in diesem Jahr nicht, erklärte "Bunte"-Chefredakteurin und Mit-Gastgeberin Patricia Riekel. Den hätten nämlich ganz, ganz viele verdient - all jene, die sich für Flüchtlinge engagieren.
Auch Vizekanzler Sigmar Gabriel würdigte Ehrenamtliche, aber auch Helfer im öffentlichen Dienst. "Die Millionen Menschen, die jeden Tag helfen, das ist Deutschland - nicht die Spinner am rechten Rand."
Schäuble orakelt
Mit Spannung war erwartet worden, ob Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble ebenfalls etwas zur Flüchtlingsfrage sagen werde. Zuvor hatte sein Hinweis, die Flüchtlingsbewegung könne sich zu einer Lawine ausweiten, im politischen Berlin für heftigen Wirbel gesorgt. Schäuble bekam den wohl wichtigsten Preis den Millennium-Bambi für seine Verdienste um die Deutsche Einheit und die EU.
"Wir sind offen und hilfsbereit und wir haben wahnsinnig viel erreicht", sagte er. Man dürfe aber nicht vergessen, dass man durch Übermaß alles aufs Spiel setzen könne. Was genau er damit meinte, sagte Schäuble nicht - und hinterließ bei manchem Zuschauer wohl etwas Ratlosigkeit.
Und noch ein Liebes-Comeback
Verwundert war mancher auch, dass der Tod des Altkanzlers Helmut Schmidt nur ganz knapp - in einem klassischen Gedenk-Einspieler - zum Thema wurde. Der Abend war zwar kurzweilig und wie gewohnt hochkarätig besetzt. Die ganz großen Höhepunkte, wie im letzten Jahr der Auftritt von Kronprinzessin Mary von Dänemark und der Millennium-Bambi für Michael Schumacher, blieben diesmal aber aus.
Völlig überraschend stand plötzlich "Baywatch"-Star Pamela Anderson auf dem roten Teppich. Sie sei eben in Berlin gelandet und ganz kurzfristig eingeladen worden. Am Red Carpet hatte aber ein Pärchen die größte Aufmerksamkeit: Sängerin Mandy Capristo und Mesut Özil nutzen die Bambi-Verleihung, um ihr Liebes-Comeback öffentlich zu machen. Rund ein Jahr nach ihrer Trennung liefen sie strahlend und Hand in Hand über den 200 Meter langen roten Teppich.
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