Hintergrund für Bartels Erinnerung an den sogenannten Parlamentsvorbehalt ist eine Weichenstellung von militärhistorischer Tragweite: An diesem Mittwoch will Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen das neue Cyberkommando der Bundeswehr offiziell in Dienst stellen.
Fast 14.000 Online-Kämpfer
Der neuen Einheit sollen zunächst 260 Soldaten angehören. Chef des Bundeswehr-Kommandos "Cyber - und Informationstraum" (CIR) mit Sitz in Bonn ist Ludwig Leinhos. Im Rang eines Generalleutnants befehligt er künftig eine eigene Teilstreitkraft, gleichrangig neben den Kollegen vom Heer, von der Luftwaffe und der Marine. Während diese für "die Dimensionen Land, Luft und See zuständig" seien, käme dem neuen CIR-Kommando die Verantwortung für die Dimension "Cyber- und Informationsraum" zu.
"Cyber-Angriffe auf Staaten und deren kritische Infrastrukturen sind schon lange keine Fiktion mehr, sondern Realität", heißt es in einer Aufgabenbeschreibung der neuen Waffengattung. Die Rede ist von einem "Beitrag im Rahmen der Sicherheitsarchitektur in Deutschland", um "Chancen der Digitalisierung zu nutzen" und den "Bedrohungen aus dem Cyber- und Informationsraums zu begegnen".
Barettfarbe: Grau
Die Cyber-Krieger sollen die Bundeswehr als eigenständige Waffengattung für die Anforderungen des digitalen Zeitalters wappnen. Äußerlich erkennbar sind die IT-Spezialisten innerhalb der Bundeswehr an der Farbe ihrer Kopfbedeckung - zumindest bei offiziellen Anlässen, wenn sie in Ausgehuniform auftreten: Die Barettfarbe der neuen Truppengattung ist früheren Angaben zufolge grau.
"In unserer hochgradig vernetzten Welt muss die Bundeswehr in der Lage sein, sich selbst und das Land zu schützen", heißt es dazu bei der Bundeswehr. Bis 2021 sollen die IT-Experten in Uniform bis auf eine Truppenstärke von rund 13.500 Soldaten anwachsen. Dazu kommen dann bis zu 1500 zivile Mitarbeiter.
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