Auch diese Festnahmen seien in einem südlichen Viertel der Stadt erfolgt, wo bereits am Vortag ein junger Mann festgenommen worden war, teilte die Polizei mit. Die Beamten hätten bei den Einsätzen Haftbefehle "im Rahmen der Ermittlungen zu dem schrecklichen Anschlag von Montagabend" vollstreckt. Welche Rolle sie bei dem Attentat gespielt haben könnten, ist unklar.
Die britische Innenministerin Amber Rudd hatte es zuvor wahrscheinlich genannt, dass der 22-jährige Abedi nicht alleine gehandelt habe. Der Täter sei den Behörden bekannt gewesen, was aber nicht bedeute, dass er habe verhaftet werden sollen. Premierministerin Theresa May sagte nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am Dienstagabend in einer TV-Ansprache, man dürfe nicht ignorieren, dass womöglich eine größere Gruppe in den Anschlag verwickelt gewesen sei.
Bei dem Anschlag am Ende des Konzerts der Sängerin Ariana Grande waren 22 Menschen getötet und mehr als 60 Personen zum Teil schwer verletzt worden. Der "Islamische Staat" (IS) hatte sich zu dem Anschlag bekannt. Der französische Innenminister Gerard Collomb sagte, ihm hätten britische Ermittler berichtet, dass Abedi möglicherweise auch nach Syrien gereist sei.
Erstmals seit zehn Jahren wurde die Terrorwarnstufe im ganzen Land auf "kritisch" erhöht. Das bedeutet, dass ein weiterer Anschlag unmittelbar bevorstehen könnte. Zum Schutz von Großveranstaltungen und öffentlichen Plätzen wurde auch das Militär eingesetzt.
Die Bombe war offensichtlich auch mit Nägeln bestückt, wie der deutsche Arzt Stefan Schumacher, der als Neurologe in Manchester arbeitet, am Mittwoch dem Südwestrundfunk (SWR) sagte. Dies habe sich bei der Behandlung der Terroropfer gezeigt: "Da waren auch etliche Verletzungen mit Nägeln an verschiedenen Körperteilen." Sein Hospital sei spezialisiert auf Schädel-Hirn-Verletzungen, "und das sind dann natürlich auch etliche".
Der Anschlag war der schwerste in Großbritannien seit 2005. Damals hatten sich vier Selbstmordattentäter in drei U-Bahn-Zügen und einem Doppeldeckerbus in London in die Luft gesprengt und 52 Menschen mit in den Tod gerissen sowie 700 verletzt.
Quelle : spiegel.de
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