Zudem hat Schojgu einen Aktionsplan vorgelegt, für die Entwicklung der Militärkooperation zwischen Russland und der Volksrepublik bis 2020. Der chinesische Minister Wanquan wertete die Zusammenarbeit beider Länder positiv: „Die Sphäre unserer Zusammenarbeit weitet sich ständig aus, die Entwicklungstendenz der Militärkooperation behält ihre gute Richtung bei“, sagte er.
Und die beiden Staatschefs Wladimir Putin und Xi Jinping haben unlängst „wichtige und enorme Vereinbarungen“ getroffen „zur weiteren Vertiefung und Stärkung der strategischen Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen China und Russland“, betonte der Minister. Die beiden Staatsoberhäupter trafen sich auf dem internationalen Forum „One belt, one road“ im Mai dieses Jahres.
Schon im letzten Jahr wurde berichtet: Moskau und Peking planen für 2017 eine gemeinsame Raketenabwehrübung. Im September 2016 haben Russland und China schon zum fünften Mal ein Marinemanöver im Südchinesischen Meer abgehalten, die achttägige „Maritime Zusammenarbeit“. Im Mai 2016 führten die Kommandostäbe der beiden Länder dann das gemeinsame Planspiel „Luft- und Weltraumsicherheit 2016“ durch.
Man sieht also: Russlands und Chinas Armeen würden immer intensiver miteinander kooperieren, was die westlichen Analysten beunruhige, sagt Sergej Sanakojew. Er ist Präsident des Russisch-chinesischen Analysezentrums. Die Kooperation zwischen Russland und China beim Militär und in der Politik sei heute beispiellos, so der Experte. Es gebe kaum zwei weitere Länder, die eine derartige Zusammenarbeit hätten.
Von einer Union oder einem Block sei dabei keine Rede. Doch: „De facto ist diese Beziehung ein Bündnis“. Die Unterzeichnung des Aktionsplans, den der russische Minister Schojgu vorgelegt habe, betone dies, so der Experte für die russisch-chinesischen Beziehungen.
„Dieses Papier ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung der internationalen Sicherheit“, sagt der Experte. Denn die Kooperation der beiden Armeen, die zu den größten der Welt zählten, müsse „jene heißen Köpfe zur Besinnung bringen, die mit den Säbeln rasseln, auf eine monopolare Welt und die Hegemonialmacht eines Landes um jeden Preis pochen und dadurch die ganze Welt in Gefahr bringen“, so der Analyst.
Russlands Position sei da eine grundsätzlich andere: „Wir bieten der Welt eine neue Globalisierungsagenda, eine neue Weltwirtschaftsordnung an“. so Sanakojew. Dass es Kräfte gebe, die sich dem entgegenstellen, sehe man „am Beispiel von Irak, Libyen, Syrien und der Ukraine.“
Jenes System, das auf einer Globalisierung nach westlichem Muster bestehe, könne „frei von jeder Kontrolle und dazu noch mit derart unberechenbaren Präsidenten wie Donald Trump an der Spitze andere Länder mit Tomahawks bombardieren“, erinnert der Experte.
Ein anderer Experte betont laut dem Portal: „Im Aktionsplan geht es nicht um eine Zusammenarbeit im Bereich der Militärtechnik, sondern im Bereich des Militärs“, also um Militärmanöver, Austausch von Beratern und gemeinsame Ausbildung, sagt der Lageanalyst Wassilij Kaschin von der Moskauer Higher School of Economics.
Die Armeen Russlands und Chinas „haben ein hohes Maß an Kompatibilität“, sagt er. „Wir haben viele gemeinsame Übungen abgehalten, die Sicherheitsbehörden betreiben einen intensiven Datenaustausch. Und die Zahl der Manöver wächst. Bessere Anzeichen für den Erfolg einer Militärkooperation gibt es gar nicht.“
Und so sei eine gemeinsame Operation Russlands und Chinas nicht auszuschließen, „falls es zu einer Krise in Zentralasien oder dem Nahen Osten kommen sollte, die die Interessen beider Länder berührt.“ Vom militärischen Standpunkt jedenfalls sei der Grundstein dafür gelegt.
Quelle. sputniknews.com
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