Kommunalpolitiker parkt Rad aus Protest in zweiter Reihe

  20 Juni 2017    Gelesen: 1091
Kommunalpolitiker parkt Rad aus Protest in zweiter Reihe
Oftmals müssen Radfahrer auf Fahrradwegen parkenden Autos ausweichen. Für den Kölner Kommunalpolitiker Thomas Geffe ist das ein Ärgernis. Er wehrt sich auf kreative Weise.
Eigentlich ist Parken auf Radwegen verboten. Eigentlich. Denn Autofahrer halten auf Radwegen häufig kurz an – um mal eben zum Briefkasten zu gehen oder Einkäufe auszuladen.

Grund für einen Kölner Kommunalpolitiker, Autofahrern auch mal eine Lektion zu erteilen. Thomas Geffe parkte sein Fahrrad mitten auf der Straße. An seinem Gepäckträger befestigte er ein Schild: „Nur kurz zum Bäcker“, heißt es darauf. Das Foto teilte Geffe auf Twitter – und traf damit einen Nerv. Sein Beitrag wurde bereits knapp 800-mal geteilt und mehr als 1400-mal favorisiert.

Der Kommunalpolitiker will mit der Aktion „die Absurdität der gängigen Entschuldigung von Autofahrern beim Parken auf Radstreifen verdeutlichen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Geffe wurde für die Piratenpartei in die Bezirksvertretung Köln-Innenstadt gewählt und ist dort nun Vertreter der „Guten Wählergruppe Köln“. Das Foto entstand am Samstag im Kölner Stadtteil Ehrenfeld.

„Ich habe schon oft Gefahr durch Kurzparker erlebt“, sagte er der Zeitung. Das Fahrrad habe er allerdings nur kurz für das Foto auf der Straße abgestellt.

20 Euro Bußgeld für Falschparker

Schon Halten ist auf Radwegen nicht gestattet – das gilt auch für den Lieferverkehr. Autofahrer müssen hier mit einer Geldbuße von zehn bis 15 Euro rechnen. Parken auf Radwegen wird mit 20 Euro Bußgeld geahndet. Behindern sie Radfahrer oder parken sie länger als eine Stunde, so kann sich die Summe auf 30 bis 35 Euro erhöhen. Zudem darf ihr Auto abgeschleppt werden.

Doch diese Verstöße müssen auch geahndet werden. Dem aktuellen Fahrradklima-Test 2016 zufolge fühlt sich die Mehrheit der Radfahrer in deutschen Städten nicht sicher. Für die Studie befragte der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) rund 120.000 Radfahrer. Demnach wird auch die Falschparker-Kontrolle auf Radwegen in vielen Städten als mangelhaft bewertet. Besonders schlecht schneiden hier unter anderem Berlin, Wiesbaden, Nürnberg, Hamburg, Straubing, Limburg und Völkingen ab.

Quelle : welt.de

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