Arbeitslose räumt bei Günther Jauch ab

  27 Juni 2017    Gelesen: 588
Arbeitslose räumt bei Günther Jauch ab
Kandidatin Carla Schaudt legt bei Günther Jauch einen tollen Durchmarsch hin. "Wenn die nach der Sendung immer noch arbeitslos ist, verliere ich den Glauben an den Arbeitsmarkt", meint der "500"-Moderator.
Als Carla Schaudt endlich kapiert, dass sie bei "500 – Die Quiz-Arena" gerade 30.000 Euro gewonnen hat, werden ihr die Augen feucht. Unter dem tosenden Applaus des Publikums folgen eine dicke Umarmung für Günther Jauch und eine kleine Triumphrunde um das Pult. Wer nach langem Gucken von "Wer wird Millionär?" bei sechsstelligen Gewinnsummen schon kaum mehr mit der Wimper zuckt, kriegt beim Sommerpausen-Füller einen Realitäts-Check verpasst. So herzlich wie die gerade arbeitslose 50-Jährige aus Allensbach freut sich selten ein Kandidat über 30.000 Euro.

Jauch war angetan und beeindruckt. "Sie ist in unserer neuen Staffel mit Abstand der Star", meinte der RTL-Moderator gegen Ende der dritten Folge am Montagabend. In der hatte die Eventmanagerin einen echten Durchmarsch hingelegt. Die Überhangskandidatin stieg mit Frage acht ein und überstand ganze 75 Spielrunden. Nebenbei kickte sie noch zwei Herausforderer aus dem Feld.

Regelwerk birgt Überraschungen

Als der Erste, Markus Hanse, nach der dritten falschen Antwort das Studio verließ, guckte Schaudt ein wenig desorientiert. Das war mal wieder einer der Momente, in denen klar wurde, dass selbst die Kandidaten mit den komplizierten Regeln bei "500" nicht komplett vertraut sind. Mit dem Rauswurf des Herausforderers aber hatte Schaudt automatisch ihr bisher erspieltes Geld sicher. Aus den 30.000 Euro wurden nach der nächsten rausgekegelten Herausforderin mindestens 55.000 Euro, die ihr niemand mehr nehmen kann.

Schaudt spielte doppelt klug. Da bei "500" mehrere Antworten auf eine Frage gegeben werden können, haute sie oft eine ganze Latte an potenziellen Treffern raus. Außerdem bestach sie bei den (wenigen) schwierigen Fragen mit Fachwissen. Als sie bei der Frage nach dem Erfinder einer Schrift mit Strichen und Punkten ohne Zögern "Samuel Morse" antwortete, gab es geradezu tosenden Applaus des Publikums. Mildred Scheel und die Deutsche Krebshilfe, "Fight Club", Kubismus oder Karl-Theodor zu Guttenberg: Schaudt ließ ihren Herausforderern keine Chance.

Die sorgten dennoch für unterhaltsame Momente. Bankkauffrau Tammy-Jill Fiedler (31) war im zarten Alter von zwölf Jahren mit ihrer Mutter bei der ProSieben-Talkshow "Arabella" zu Gast. Das geplante Thema "Ich bin stolz auf meine Mutter" wurde leider unmittelbar vor der Sendung geändert. Und zwar in: "Meine Mutter bekommt mehr Männer als ich." Sie seien bedrängt worden, trotzdem aufzutreten und hätten Texte zum Auswendiglernen bekommen, erinnerte sich Fiedler. "Ganz böses Fernsehen war das", meinte Jauch.

Schoß- statt Höllenhund

Mit dem Bösesein hat es der Moderator nicht so. Schaudts erster Herausforderer Markus Hanse ist Gesangslehrer für die Musikrichtung Death Metal. Da hat er es auch mal mit Kunden zu tun, die die "krassesten Töne produzieren wollen". Jauch versuchte sich an dem tiefen Bellen, erinnerte dabei aber eher an Chihuahua statt an Höllenhund. "Ich kann besser die Kleinen", räumte er gut gelaunt ein. Auch beim geschmetterten "BURN" oder "DIE" wollte sich die Todesangst nicht einstellen.

Schaudt kommt nächsten Montag wieder und bringt dann den dritten Herausforderer Thomas Deelmann mit. Der 32-Jährige aus Essen designt (seine Wortwahl) bei der Kette Backwerk belegte Brötchen. Ob die Kandidatin mit dem Vegetarier leichtes Spiel haben wird? Wie nah kann sie dem Hauptgewinn von über zwei Millionen Euro kommen? So oder so fände Jauch eine erfolgreiche, berufliche Zukunft für die 50-Jährige nur fair. "Wenn die drei Monate nach der Sendung immer noch arbeitslos ist, dann verliere ich den Glauben an den deutschen Arbeitsmarkt", sagte er in der anschließenden Sendung "Extra".

Quelle: n-tv.de

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