Knallharter Kampf bei Merkel-Trump-Treffen – Politologe

  07 Juli 2017    Gelesen: 527
Knallharter Kampf bei Merkel-Trump-Treffen – Politologe
Ein echter Kampf muss es gewesen sein, das Gespräch zwischen Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Trump am Donnerstagabend beim G20-Gipfel in Hamburg: Vor allem bei Freihandel und Umweltschutz sind die Differenzen zwischen den beiden Politikern gewaltig, sagte der Politologe Andrej Spunt im Sputnik-Interview.
„Trump hat das Pariser Klimaabkommen praktisch aufgekündigt, doch war diese Vereinbarung der größte politische Sieg der Bundeskanzlerin auf internationaler Bühne. Deshalb kann sie dies nicht einfach ignorieren, erst recht nicht vor der Bundestagswahl“, so Andrej Spunt.

Er ist Direktor des Instituts für Methoden politischer Analyse an der Higher School of Economics.

Um die USA zu besänftigen, werde Merkel möglicherweise versucht haben, die Verantwortung auf China abzuwälzen. Denn die steigende Stahlproduktion sei eine der Hauptursachen für den zunehmenden CO2-Ausstoß, so der Experte.

Der zweite Streitpunkt ist der Freihandel. „Hier ist die Situation noch viel komplizierter. Die Europäer haben das TTIP-Abkommen größtenteils selbst blockiert, weil die Bedingungen für sie inakzeptabel waren, die ihnen seinerzeit Präsident Obama aufzwingen wollte. Trump hat das einfach genutzt“, erklärt der Politologe.

Und: Die Öffentlichkeit werde von alledem vermutlich nur wenig erfahren. „Beim G20-Gipfel werden die EU und USA eine erstaunliche Verbundenheit demonstrieren. Merkel braucht das, weil sie im Wahlkampf steht und zeigen muss, dass sie selbst mit so schwierigen Partnern wie Trump einen gemeinsamen Nenner findet“, sagte Spunt.

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