Seoul versucht es in dem Konflikt nun ebenfalls mit Abschreckung. Mit ungewöhnlich deutlichen Worten hat Südkoreas Militär die Führung in Pjöngjang vor einer weiteren Eskalation des Konflikts gewarnt. Sollte der Norden seine "Provokationen" nicht unterlassen, werde das kommunistische Nachbarland "die harte und resolute Vergeltung der Alliierten" zu spüren bekommen, sagte der Generalstabschef der Streitkräfte, Roh Jae Cheon. Man sei darauf vorbereitet, die "Provokationen" Nordkoreas umgehend zu kontern.
Nicht nur die jüngsten Auseinandersetzungen zwischen den mit Südkorea verbündeten Amerikanern und Nordkorea hatten in den letzten Tagen weltweit für Beunruhigung gesorgt. Es gab auch Berichte über große Fortschritte Nordkoreas bei seinem Atom- und Raketenprogramm. Seoul will sein Militär nun umfassend reformieren und schlagkräftiger machen. Am Donnerstag soll Südkoreas Nationaler Sicherheitsrat nun zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen. Das teilte ein Sprecher des Präsidialamts mit.
Kritik an beiden Seiten in dem Konflikt kam dagegen aus Peking. Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua verurteilte den verbalen Schlagabtausch zwischen den USA und Nordkorea scharf. In einem Kommentar hieß es, ohne eine "Rückkehr zur Vernunft" werde "alles noch schlimmer". Nordkorea sollte sein Atom- und Raketenprogramm einstellen, während die USA und Südkorea ihre Militärmanöver aussetzen, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Auch Japans Regierung rief zur Mäßigung auf, richtete ihren Appell aber ausschließlich an Pjöngjang.
Quelle : spiegel.de
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