Nordkorea verlegt unterdessen offenbar eine Interkontinental-Rakete (ICBM) an seine Westküste. Wie "Asia Business Daily" unter Berufung auf Geheimdienstkreise berichtete, wurde das mutmaßliche Geschoss am Montag in Bewegung gesetzt. Der Transport erfolge nachts, um eine möglichst große Geheimhaltung zu ermöglichen, hieß es unter Berufung auf einen Insider. Nordkorea unterhält an seiner Westküste Abschussrampen.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben nicht. Es hatte am Montag erklärt, der Norden sei zu neuen Raketentests bereit. Die Regierung in Pjöngjang hatte nach eigenen Angaben am Sonntag eine Wasserstoffbombe getestet und damit international Protest ausgelöst.
"Viele Milliarden Dollar"
US-Präsident Trump sagte nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat mit seinem südkoreanischen Kollegen Moon Jae In, er sei bereit, Rüstungsverkäufe im Wert von "vielen Milliarden Dollar" zu genehmigen. Einzelheiten wurden nicht genannt.
In den Jahren 2010 bis 2016 haben die USA dem Stockholmer Sipri-Institut zufolge Rüstungsgüter im Wert von fast fünf Milliarden Dollar an ihren Verbündeten Südkorea geliefert. Südkorea war damit in dem Zeitraum der viertgrößte Käufer von US-Rüstungsgütern hinter Saudi-Arabien, Australien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Trump und Moon hätten "die große Bedrohung" unterstrichen, welche "die jüngste Provokation Nordkoreas für die gesamte Welt bedeutet". Sie seien sich einig gewesen, "den Druck auf Nordkorea maximal zu erhöhen, indem sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel anwenden".
Das Weiße Haus bestätigte zudem Angaben aus Seoul, wonach Trump und Moon die Aufhebung der Nutzlast-Begrenzung für südkoreanische Raketen beschlossen haben. Seit 2001 galt für südkoreanische ballistische Raketen eine Obergrenze von 500 Kilogramm Nutzlast.
Großangelegte Manöver
Die südkoreanische Marine hat indes großangelegte Manöver abgehalten, um Nordkorea von jeglicher Provokation zur See abzuschrecken. An der Übung vor der Ostküste Koreas waren unter anderem die 2500-Tonnen-Fregatte "Gangwon", ein Patrouillenboot sowie ein Lenkraketen-Schiff beteiligt, wie die Marine mitteilte. "Falls der Feind eine Provokation zu See oder unter Wasser startet, dann werden wir sofort zurückschlagen und sie im Meer beerdigen", erklärte Kapitän Choi Young Chan.
Nordkorea hatte am Sonntag nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe gezündet. Der Atomtest löste ein Beben der Stärke 6,3 aus. Die Sprengwirkung des Tests übertraf nach Expertenangaben die der Atombombe von Hiroshima. Der UN-Sicherheitsrat befasst sich mit neuen Strafmaßnahmen gegen die Führung in Pjöngjang.
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