Konservative Opposition in Venezuela knapp vor Zweidrittelmehrheit

  08 Dezember 2015    Gelesen: 513
Konservative Opposition in Venezuela knapp vor Zweidrittelmehrheit
Bei der Parlamentswahl in Venezuela hat die konservative Opposition nach jüngsten Angaben fast eine Zweidrittelmehrheit erreicht. Wie die Wahlbehörde mitteilte, errang sie 110 der insgesamt 167 Mandate. Auf die Sozialisten von Staatschef Nicolás Maduro entfielen demnach 55 Sitze. Zwei Mandate waren den Angaben zufolge noch vakant.
Maduro hatte nach der Veröffentlichung erster Ergebnisse am frühen Montag angekündigt, den ersten Wahlsieg des konservativen Lagers seit 16 Jahren anzuerkennen. Die Opposition profitierte bei der Wahl von der allgemeinen Unzufriedenheit im Land. Im stark vom Ölexport abhängigen Venezuela herrscht angesichts des niedrigen Ölpreises eine schwere Wirtschaftskrise.

Die Wahl war trotz der Sorge vor Unruhen in dem südamerikanischen Land ohne größere Zwischenfälle verlaufen. 19,5 Millionen Venezolaner waren zur Abstimmung aufgerufen. Der Wahlbehörde zufolge lag die Wahlbeteiligung bei 74,25 Prozent. Die Opposition hatte angekündigt, rasch einen Volksentscheid zur Abwahl Maduros anzuberaumen, dessen Amtszeit eigentlich erst 2019 endet.

Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega sprach den Sozialisten in Venezuela Mut zu. "Wie düster es am Horizont auch aussieht, ich habe keinen Zweifel daran, dass wir weiterleben und gewinnen werden", schrieb Ortega in einem Brief an Maduro. "Die Wege der Nation sind so wie die Wege Gottes geheimnisvolle Pfade, die zu gehen wir lernen müssen", formulierte er weiter. Dazu brauche es ein "Höchstmaß an Bereitschaft und Einsatz".

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