Britische Regierung verschiebt Entscheidung über Flughafenerweiterung

  11 Dezember 2015    Gelesen: 570
Britische Regierung verschiebt Entscheidung über Flughafenerweiterung
Die britische Regierung hat ihre Entscheidung über eine Flughafenerweiterung für London offiziell verschoben. Premierminister David Cameron hatte eine Entscheidung bis Ende des Jahres angekündigt, am Donnerstagabend erklärte Verkehrsminister Patrick McLoughlin nun, diese Entscheidung werde voraussichtlich "im Laufe des Sommers" 2016 verkündet. Die Regierung werde bis dahin "ein Bündel zusätzlicher Arbeit" in Angriff nehmen. Nötig seien weitere Umweltgutachten und Gutachten über die Folgen für die Bevölkerung.
Zur Wahl steht ein Ausbau von Europas größtem Flughafen Heathrow am Rande Londons oder eine weitere Landebahn am Flughafen Gatwick, der rund eine Stunde von der britischen Hauptstadt entfernt liegt. Eine Kommission hatte Anfang Juli nach mehr als drei Jahren Untersuchung eine dritte Landebahn für Heathrow empfohlen. Umweltschützer und Anwohner protestierten umgehend wegen der befürchteten Zunahme der Umweltbelastung und der Lärmbelästigung. Wirtschaft und Gewerkschaften sind für eine Erweiterung von Heathrow und kritisieren das Zögern der Regierung.

Cameron selbst hatte 2009, damals als Oppositionsführer, gegen die dritte Landebahn in Heathrow protestiert. In seiner eigenen Partei gibt es heftigen Widerstand, angeführt vom Londoner Bürgermeister Boris Johnson und dem Kandidaten für dessen Nachfolge, Zac Goldsmith.

Die Kommission hatte Kosten von 17,6 Milliarden Pfund (24,4 Milliarden Euro) für den Ausbau errechnet. Die britische Wirtschaft werde in einem Zeitraum von 60 Jahren aber mit einer Summe von 147 Milliarden Pfund profitieren.

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