Assad warnt Westen vor Eingriff in Syrien

  12 April 2018    Gelesen: 1700
Assad warnt Westen vor Eingriff in Syrien

Syriens Machthaber Assad fürchtet einen Militärschlag "westlicher Staaten": Durch einen solchen Angriff sieht er eine weitere Destabilisierung der gesamten Konfliktregion heraufziehen. Ob es so weit kommt, ist noch unklar. US-Präsident Trump entschärft seine Drohung.

 

Syriens Präsident Baschar al-Assad hat vor einer weiteren Einmischung des Westens in den Syrien-Konflikt gewarnt. Das würde nur die Instabilität in der Region verstärken, sagte er einem Bericht des staatlichen Fernsehens zufolge. "Mit jedem Sieg, erheben einige westliche Staaten ihre Stimme und erhöhen ihre Aktivitäten, um den Lauf der Dinge zu ändern", ließ sich Assad zitieren. Das führe aber zu nichts. Es gefährde zudem den internationalen Frieden und die Sicherheit.

US-Präsident Donald Trump hatte am Mittwoch per Twitter einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. Später erklärte das Präsidialamt in Washington, der Präsident wäge verschiedene Optionen ab. Nur einen Tag später ruderte Trump in einem weiteren Tweet selbst zurück: "Ich habe nie gesagt, wann eine Attacke auf Syrien stattfinden würde. Es könnte bald sein oder nicht so bald." In jedem Fall hätten die USA unter seiner Führung "einen großartigen Job" vollbracht, die Region vom Islamischen Staat zu befreien. "Wo ist unser 'Danke, Amerika?'", fragte Trump abschließend.

Das Weiße Haus bestätigte, dass es Gespräche mit den Verbündeten Israel, Saudi-Arabien, Frankreich und Großbritannien geben soll. Einen genauen Zeitplan gebe es aber nicht, betonte US-Regierungssprecherin Sarah Sanders.

"Deutschland wird sich nicht beteiligen"


Die britische Premierministerin Theresa May berief für Donnerstag eine Sondersitzung des Kabinetts zur Syrien-Krise ein. Britische U-Boote sind nach übereinstimmenden Medienberichten bereits in Position und Reichweite, um Marschflugkörper nach Syrien zu starten. Das Verteidigungsministerium lehnte dazu jeden Kommentar ab.

Deutschland sei bisher nicht aufgefordert worden, sich an einem möglichen Militärschlag in Syrien zu beteiligen, sagte Außenminister Heiko Maas während seines Besuchs in Dublin. "Bisher gibt es keine Anforderung an Deutschland." Er betonte aber, dass sich die westlichen Verbündeten in dieser Frage nicht auseinanderdividieren lassen dürften. "Wenn man den Druck auf Russland aufrechterhalten will, dann können die westlichen Partner jetzt nicht auseinanderlaufen."

Bundeskanzlerin Angela Merkel erteilte einer deutschen Beteiligung an einem Militärschlag in Syrien kurz darauf eine klare Absage. "Deutschland wird sich an eventuellen - es gibt ja keine Entscheidung, ich will das nochmal deutlich machen - militärischen Aktionen nicht beteiligen", sagte sie. "Aber wir sehen und unterstützen, dass alles getan wird, um Zeichen zu setzen, damit dieser Einsatz von Chemiewaffen nicht akzeptabel ist."

Quelle: n-tv.de


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