NFL-Profi Casey will während US-Hymne weiter protestieren

  19 Juli 2018    Gelesen: 1218
NFL-Profi Casey will während US-Hymne weiter protestieren

NFL-Profis ist es mittlerweile untersagt, während der Nationalhymne zu protestieren. Jurell Casey will sich trotzdem weiter gegen die Behandlung von Minderheiten wehren - und eine Geldstrafe in Kauf nehmen.

 

Eine der größten Diskussionen der vergangenen NFL-Saison hatte nicht viel mit Sport zu tun: Immer wieder knieten sich Profis hin, während die Nationalhymne der USA erklang. Sie wehrten sich damit gegen soziale Ungerechtigkeit und gegen Rassismus in ihrem Land - so zum Beispiel nach einem Gewaltausbruch in Charlottesville. Eine neue Regel verbietet das für die neue Saison - und droht den Vereinen mit einer Strafe. Aber Jurell Casey von den Tennessee Titans will das ignorieren und weiter protestieren.


"Dann zahle ich eben die Geldstrafe", sagte der 28-Jährige dem US-Sender CNN. Casey hatte in der vergangenen Saison die Faust in die Luft gereckt. Der Protest geht zurück auf Colin Kapernick und stammt bereits aus der vorvergangenen Saison. Der damalige Quarterback San Franciscos blieb während der Nationalhymne sitzen, um auf die Probleme schwarzer Amerikaner aufmerksam zu machen.

Mittlerweile hat die NFL entschieden, dass der Kniefall und andere Protesthandlungen beim Abspielen der US-Hymne künftig verboten sind und die Profis ihren Protest stattdessen nur noch durch einen Aufenthalt in der Kabine kundtun dürfen. Einige Beobachter sahen darin eine Kapitulation vor Donald Trump. Der US-Präsident hatte den Hymnen-Boykott mit drastischen Worten kritisiert.

"Sie werden mich nicht davon abhalten, das zu tun was ich will", sagte Casey nun. "Wenn sie Kämpfe zwischen Spielern und den Organisationen haben wollen, dann wird das eben so sein." Casey steht seit sieben Jahren bei den Titans unter Vertrag.

Der Defensive End habe sich schon darauf vorbereitet, für seine Aktion kritisiert zu werden. Dabei gehe es ihm nicht um die Nationalhymne. "Das bringen alle durcheinander. Es geht darum, wie das Justizsystem Minderheiten behandelt, das ist unser Problem", erklärte Casey.

spiegel


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