Der Chef des Energiekonzerns RWE, Rolf Martin Schmitz, wünscht sich im Konflikt um den Hambacher Forst mehr Rückendeckung der Politik. Erst durch die Verbindung mit der Kohlekommission seien die geplanten Rodungen des Hambacher Walds zu einem überregionalen Thema geworden, sagte Schmitz. "Ich hätte mir von der Bundesregierung Unterstützung dahingehend erwartet, dass man die langfristig angelegte Arbeit der Kommission klar trennt von unseren kurzfristigen betrieblichen Vorgängen in Nordrhein-Westfalen", sagte er mit Blick auf die Kohlekommission, die im Auftrag der Bundesregierung den Kohleausstieg vorbereitet.
RWE will die Braunkohle unter dem bei Köln gelegenen Hambacher Forst abbaggern und dafür Wald roden. Dagegen gibt es heftigen Protest, auch mit Baumbesetzungen. Ein Gericht hat die Rodung vorerst gestoppt. Klimaschützer in der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung", wie die Kohlekommission heißt, hatten den Ausstieg aus den Verhandlungen erwogen, wenn RWE nicht einlenkt.
Schmitz sieht keine Gesprächsbasis mehr mit dem Umweltverband BUND. Ein von ihm geplanter gemeinsamer Aufruf gegen Gewalt sei zwei Mal abgelehnt worden, sagte er. "Da ist für mich die Gesprächsbasis weg, wenn man sich nicht mal mehr darüber verständigen kann, dass man gegen Gewalt ist." Der BUND sei keine politisch legitimierte Kraft. "Wir reden mit der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung". Und wir reden mit Politikern, die gewählt und legitimiert worden sind."
Die Kohlekommission soll bis Ende dieses Jahres einen Plan für den deutschen Kohleausstieg vorlegen. Dabei geht es auch um den Strukturwandel in den Kohlerevieren und um Chancen für neue Jobs. Deutschland muss die Stromgewinnung aus Kohle beenden, um Verpflichtungen im Klimaschutz zu erfüllen. Derzeit gibt es Genehmigungen zum Kohleabbau bis weit in die 2040er Jahre hinein.
Quelle: n-tv.de
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