Schlammlawine reißt 34 Menschen in den Tod

  27 Januar 2019    Gelesen: 669
Schlammlawine reißt 34 Menschen in den Tod

Auch einen Tag nach dem Dammbruch in einer Eisenerzmine in Brasilien gibt es noch Hunderte Vermisste - doch die Chance, Überlebende zu finden, sinkt mit jeder Stunde. Es wird erwartet, dass die Opferzahlen dramatisch steigen.

Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine in Brasilien ist die Zahl der bestätigten Todesopfer auf 34 gestiegen. Weitere 23 Menschen wurden verletzt geborgen und in Krankenhäusern behandelt, teilte die Feuerwehr mit. Rund 250 Menschen werden nach dem Unglück in Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais noch immer vermisst. Die Zahl der Todesopfer dürfte deshalb weiter steigen. Der Gouverneur Romeu Zema sagte, es sei unwahrscheinlich, noch viele Überlebende zu finden.

Der Damm an der Mine des brasilianischen Bergbaukonzerns Vale war am Freitag gebrochen. Der Schlamm hatte eine rot-braune Schneise in das satte Grün geschlagen und alles unter sich begraben. Hubschrauber kreisten über den Schlammmassen und suchten nach Überlebenden an dem Bergwerk nahe der brasilianischen Ortschaft Brumadinho. 

Fernsehbilder zeigten dramatische Szenen: Ein Zug wird von den Massen erfasst und zerquetscht. Retter ziehen Menschen von Hubschraubern aus dem Schlamm. Ein Mann hievt seine vor Schmerzen schreiende Frau aus den Trümmern. Eine schlammverschmierte Kuh stakst zwischen Schutt, mitgerissenen Ästen und nasser Erde umher.

Den Angaben der Rettungskräfte zufolge werden sowohl Arbeiter der Eisenerzmine als auch Anwohner aus der umliegenden Gegend vermisst.  Wie es genau zu dem Unfall kam, sei noch unklar, sagte Vale-Präsident Fábio Schvartsman. Das Umweltministerium kündigte eine Strafe in Höhe von 250 Millionen Rais (58 Millionen Euro) gegen Vale an. Medienberichten zufolge sollten zur Sicherheit Vermögenswerte des Konzerns über eine Milliarde Rais blockiert werden.

Vereinte Nationen wollen helfen


UN-Generalsekretär António Guterres zeigte sich schockiert angesichts der Katastrophe. "Der Generalsekretär ist zutiefst betrübt über den schrecklichen Verlust von Menschenleben und die erheblichen Schäden an Häusern und der Umwelt, die durch den Bruch des Damms in Brumadinho verursacht wurden", hieß es in einer Erklärung. "Die Vereinten Nationen sind bereit, die brasilianischen Behörden bei der Suche zu unterstützen." Auch Israel bot Hilfe bei den Rettungarbeiten an.  

Der Unglücksort liegt rund 450 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro. Die Schlammmassen hatten sich über Teile der Eisenerzmine und eines Wohngebiets gewälzt. Dabei wurden wahrscheinlich Dutzende weitere Menschen mitgerissen.

Auf Luftaufnahmen wird das Ausmaß des Unglücks sichtbar, die Schlammlawine hatte sich kilometerweit ihren Weg gebahnt. Die braune Schlammflut erreichte auch die Wohngegend Vila Forteco und begrub teilweise ganze Häuser unter sich. Mindestens 81 Menschen wurden durch das Unglück obdachlos.


Quelle: n-tv.de


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