Von der Nachrichtenagentur AP in Auftrag gegebene Satellitenaufnahmen zeigen am einstigen Standort des auch als Dair Mar Elia bekannten Klosters nur noch ein Trümmerfeld. Damit bestätigten sich Befürchtungen von Archäologen und Kirchenvertretern, dass das Kloster ein ähnliches Schicksal ereilen könnte wie etliche andere Gebetsorte und Tempel im Gebiet der Extremisten im Irak und Syrien. Der extremistische IS begründet die Zerstörung damit, dass dort Götzen angebetet würden.
Generationen von Mönchen hatten in dem zwischen 582 und 590 errichteten Sankt-Elias-Kloster Kerzen in die Gebäudenischen gestellt und in der Kapelle oder am Altar gebetet und Messen abgehalten. Nach der Zerstörung einiger Gebäudeteile durch die Perser wurde es zu einem Pilgerort. Dabei blieb es, obwohl das Kloster in einen Ausbildungsstützpunkt der irakischen Armee eingegliedert wurde.
Die Soldaten gingen allerdings nicht gerade pfleglich mit der Gebetsstätte um. Müll wurde in den alten Zisternen abgeladen, und als nach der US-Invasion 2003 amerikanische Soldaten einrückten, kritzelten sie Sprüche wie „Chad war hier“ und „Ich liebe Debbie“ über die uralten Wandgemälde. Bei einem Gefecht stürzte ein Panzerturm in eine der Mauern.
Ein US-Militärpriester, der die historische Bedeutung des Klosters erkannte, begann schließlich mit der Restaurierung. Das Projekt wurde auch von seinen Nachfolgern an dem Stützpunkt über Jahre fortgesetzt.
Bevor der IS im Jahr 2014 die Kontrolle über die Millionenstadt Mossul und deren Umgebung übernahm, stand dort noch ein 2500 Quadratmeter großer Komplex aus Stein und Mörtel. Das Dach des festungsartigen Gebäudes fehlte großteils, aber die 26 Räume inklusive Kapelle und Altarraum waren noch erhalten.
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