Schärfere Waffengesetze in den USA gefordert

  04 Auqust 2019    Gelesen: 604
  Schärfere Waffengesetze in den USA gefordert

Ein Angreifer hat in einem Kaufhaus in El Paso im US-Bundesstaat Texas mindestens 20 Menschen erschossen, darunter mehrere Mexikaner. Die Polizei nahm einen 21-Jährigen fest und ermittelt wegen eines möglichen Hassverbrechens. Auch bei Schüssen im Bundesstaat Ohio gab es Tote und Verletzte. Die Angriffe führten zu erneuten Forderungen, die Waffengesetze zu verschärfen.

In einem im Internet veröffentlichten Schreiben zu El Paso heißt es, „dieser Angriff ist eine Antwort auf die hispanische Invasion in Texas“. Der Autor äußert in dem vierseitigen Text seine Unterstützung für den rassistischen Attentäter von Christchurch, der Mitte März in Neuseeland zwei Moscheen angegriffen und 51 Menschen getötet hatte. Der „New York Times“ zufolge ging der Text 19 Minuten vor dem ersten Notruf in El Paso online. Der Gouverneur von Texas, Abbott, kündigte an, die Strafverfolgung werde sich nicht nur auf den Vorwurf des Mordes, sondern auch auf den eines Hassverbrechens konzentrieren.

Trump: Akt der Feigheit und des Hasses

US-Präsident Trump verurteilte die Tat als einen Akt der Feigheit und des Hasses. Es gebe keine Gründe oder Entschuldigungen dafür, unschuldige Menschen zu töten. Der Verdächtige komme nicht aus El Paso, sagte Bürgermeister Dee Margo bei einer Pressekonferenz. „So sind wir nicht“, ergänzte er. Die Stadt liegt unmittelbar an der Grenze zu Mexiko und hat rund 680.000 Einwohner.

Der US-Demokrat und Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei, Biden, sagte, die Tat von El Paso gehe über alles hinaus, was eine Gesellschaft tolerieren sollte. Man müsse nun entschieden gegen Waffenhersteller vorgehen. Die demokratische Senatorin Klobuchar erklärte, die Waffenlobbyorganisation NRA habe zu lange die amerikanische Politik dominiert. So habe der Verband Gesetze, die Tötungen verhindern sollten, aufgehalten.

Mindestens neun Tote nach Schüssen in Dayton, Ohio

Auch in Dayton im US-Bundesstaat Ohio fielen Schüsse. Nach Angaben der Polizei wurden dabei mindestens neun Menschen getötet und 16 verletzt. Von dem Schützen soll keine Gefahr mehr ausgehen. Weitere Details sind bisher nicht bekannt. Die Polizei hatte dazu aufgerufen, den Bereich des Tatorts meiden.

Medien: Mehr als 30 Fälle von Massenmord in den USA

Laut amerikanischen Medienberichten hat es in diesem Jahr bereits mehr als 30 Fälle von Massenmord in den USA gegeben. Als Massenmord bezeichnet das Justizministerium Gewalttaten, bei denen mindestens drei Menschen getötet werden. Erst vor einer Woche erschoss ein 19-Jähriger in Kalifornien drei Besucher eines Volksfestes, bevor er sich selbst tötete.

Protest gegen Waffengewalt

Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, haben mehrere hundert Menschen schärfere Gesetze für Waffenbesitzer gefordert. Sie zogen am Samstagabend zum Weißen Haus in Washington sowie zum Kapitol und verlangten unter anderem Hintergrundüberprüfungen von Waffenkäufern.

In den USA kommt es immer wieder vor, dass an öffentlichen Orten Menschen erschossen werden. Bemühungen für schärfere Waffengesetze blieben seit Jahren ohne Ergebnis – vor allem, weil Trumps Republikaner dagegen sind.

 

Deutschlandfunk


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