„Die Entwicklungsprogramme stoßen manchmal auf Probleme. Nach sorgfältiger Prüfung haben wir entschieden, dass der eingeschlagene Weg nicht fruchtbar sein wird. Daher werden wir diesen Weg nicht mehr gehen“, so Michael Griffin, der Vizeverteidigungsminister der USA.
Die Konstruktionsprobleme seien so gravierend, dass deren Behebung entweder unmöglich oder zu kostspielig gewesen wäre, heißt es im Beitrag.
Laut Mark Wright, dem Pentagon-Sprecher, werden Details über die technischen Schwierigkeiten wegen der Geheimhaltung nicht publik gemacht.
Das Pentagon verfüge derzeit über 44 Abfangraketen, die sich vor allem in Alaska befinden. Jede sei so entwickelt, dass sie von einem unterirdischen Bunker aus gestartet, die Erdatmosphäre übersteigen und ein sogenanntes „Kill-Vehikel“ freisetzen könne – eine Vorrichtung, die das gegnerische Ziel ansteuern und es dann durch Kollision zerstören könne. Diese Waffen hätten die USA bisher getestet, aber noch nie in echten Kampfszenarien genutzt.
Boeing hätte das „Kill-Vehikel“ im Auftrag des Pentagons überarbeiten sollen, um es verlässlicher bei einem möglichen Einsatz gegen jene Art von Langstreckenraketen zu machen, die Nordkorea nach eigenen Angaben baut, denn diese Geschosse könnten das US-Festland erreichen.
Wie ein anonymer Pentagon-Vertreter gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagte, müssen die Vereinigten Staaten Waffen der neuen Generation entwickeln, um den gegenwärtigen und zukünftigen technologischen Fortschritten solcher Länder wie Nordkorea und der Iran standhalten zu können.
US-Strategie für Raketenabwehr
Anfang des Jahres hatte der US-Präsident Donald Trump eine aktualisierte Strategie für die Entwicklung der Raketenabwehr präsentiert und für die derzeitige Regierung die Schwerpunkte unter Berücksichtigung der neuen Herausforderungen und Bedrohungen, darunter vonseiten Russlands, gesetzt. Wie es hieß, muss die US-Raketenabwehr den Hyperschall- und Marschflugkörpern standhalten können, die Russland und China entwickeln.
Das Pentagon sei bereits dabei, die Modelle von Laserwaffen für Weltraumdrohnen zu entwickeln, die die Trägerraketen in der Anfangsphase ihres Fluges zerstören können. Als eine neue Maßnahme sei zudem die Aufstellung von 20 weiteren Abfangstationen und neuen Radarsystemen zur Erkennung von Raketen in Alaska vorgesehen. Außerdem schließt das US-Verteidigungsministerium nicht die Möglichkeit aus, das Flugzeug der fünften Generation F-35 Lightning II weiterzuentwickeln, um ballistische Raketen in der Anfangsphase abfangen zu können.
sputniknews
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