Russland gibt offenbar festgesetzte ukrainische Boote zurück

  18 November 2019    Gelesen: 1092
  Russland gibt offenbar festgesetzte ukrainische Boote zurück

Vor knapp einem Jahr hatte Russland drei ukrainische Militärboote vor der Krim festgesetzt und 24 Marinesoldaten festgenommen. Nachdem die Seeleute freigelassen worden waren, bekommt die Ukraine offenbar auch die Schiffe zurück.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters wurden die drei Schiffe von Schleppern durch die Straße von Kertsch in Richtung Schwarzes Meer gebracht: Russland hat offenbar damit begonnen, drei vor knapp einem Jahr festgesetzte ukrainische Militärboote an die Ukraine zurückzugeben. Der Fernsehkanal des russischen Verteidigungsministeriums Zwezda zeigte ein Video, in dem die ukrainischen Boote unter der Brücke von Kertsch Richtung Ukraine gezogen werden.

Zuvor hatte die russische Zeitung "Kommersant" gemeldet, dass Moskau entschieden hätte, die Boote an die Ukraine zu übergeben. Demnach sagte Andrej Jermak, ein Berater des ukrainischen Präsidenten, dass sich der Prozess der Rückgabe der Boote in der "End-Etappe" befinde. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax soll die Übergabe am Montag stattfinden.

Am 25. November vergangenen Jahres wurde eines der ukrainischen Boote vom russischen Grenzschutz, der dem Inlandsgeheimdienst FSB unterstellt ist, vor der Meerenge von Kertsch gerammt, die Schiffe wurden dann festgesetzt. Schüsse fielen. Der Zwischenfall galt als Eskalation in der Krimkrise. Russland hatte die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim 2014 annektiert.

Die 24 Marinesoldaten, die bei dem Vorfall an Bord der drei Schiffe waren und in Untersuchungshaft kamen, waren zunächst wegen illegalem Grenzübertritt angeklagt worden. Im September kamen sie jedoch im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und der Ukraine frei.

Unterdessen kündigte der Kreml laut Reuters an, dass ein geplanter Gipfel zum Ukrainekonflikt, an dem neben Vertretern der beiden Konfliktparteien auch Deutschland und Frankreich teilnehmen sollen, noch in diesem Jahr stattfinden soll. Frankreich hatte am Freitag angekündigt, dass der sogenannte Normandie-Gipfel am 9. Dezember in Paris stattfinden solle, Moskau hatte das allerdings nicht bestätigt.

spiegel


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