Das türkische Verteidigungsministerium hatte am Montag mitgeteilt, dass fünf türkische Soldaten und ein Angehöriger des Zivilpersonals beim Beschuss seitens der syrischen Regierungsarmee in Idlib getötet worden seien. Nach Angaben Erdogans sind dabei fünf Soldaten und drei Zivilbürger ums Leben gekommen.
„Unsere Beobachtungsstände spielen in Idlib eine lebenswichtige Rolle und werden dort weiter bleiben. Wir leisten alle notwendigen Arbeiten zu ihrer Verstärkung. Wir werden es nicht zulassen, dass ein neuer Krieg und eine neue Flüchtlingswelle entstehen, wir haben die russische Seite darüber informiert“, sagte Erdogan gegenüber türkischen Journalisten auf dem Rückflug von Kiew. Der Präsident wird von der Zeitung „Sabah“ zitiert.
Der türkische Präsident fügte hinzu, der Zwischenfall mit dem Beschuss türkischer Soldaten in Idlib bedeute offenbar „eine Verletzung“ des Abkommens mit Russland über die Deeskalationszone in dieser Region. Erdogan zufolge hätte Ankara die russische Seite vorab über die Verlegung seiner Truppen benachrichtigt.
Nach der im Mai 2017 in Astana (heute Nur-Sultan) erzielten Vereinbarung zwischen Russland, dem Iran und der Türkei waren in Syrien vier Deeskalationszonen gebildet worden. Drei davon wurden 2018 unter Kontrolle von Damaskus gestellt. Die vierte Deeskalationszone, die sich in der Provinz Idlib und teilweise auch in den benachbarten Provinzen Latakia, Hama und Aleppo befindet, unterliegt weiterhin keiner Kontrolle vonseiten Syriens. Der größte Teil der Deeskalationszone wird von der Terrormiliz „Dschebhat an-Nusra“* besetzt gehalten.
Russland und die Türkei haben sich im September 2018 darauf verständigt, eine Demilitarisierungszone in Idlib einzurichten, wo etwa ein Dutzend verschiedene bewaffnete Formationen agieren.
*„Dschebhat an-Nusra“ – Terrorvereinigung, in Russland per Gesetz verboten
sputniknews
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