"Wir werden auch viele schwere Krankheitsverläufe sehen", sagte RKI-Präsident Lothar Wieler am Mittwoch bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin. "Natürlich werden bei uns auch mehr Menschen sterben." Es handele sich um ein "pandemisches Virus", mit dem sich 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung infizieren werde.
"Was wir nicht wissen, ist, in welcher Geschwindigkeit dies geschieht", sagte Wieler weiter. Wenn die Ausbreitung langsamer vor sich gehe, stiegen die Chance auf einen Impfstoff oder Therapeutika. Zudem bleibe Zahl der Betroffenen niedriger. "Das Virus verbreitet sich nicht wie eine Welle, sondern in bestimmten Regionen."
Die im Vergleich zu Italien niedrigen Infektionszahlen und Sterbefälle führte Wieler darauf zurück, dass in Deutschland die Ärzte von vornherein "sehr systematisch" aufgerufen worden seien, Menschen zu testen. Dies habe es ermöglicht, in einer frühen Phase in die beginnende Epidemie hineinzuschauen. "Es gibt Länder in Europa, die sind schon weiter in der Epidemie", fügte er hinzu.
Zuvor hatte bereits Merkel darauf verwiesen, dass Experten mit einer Infektionsrate von 60 bis 70 Prozent rechnen. Besonders gefährdet seien bestimmte Gruppen, wie Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen.
AFP.com
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