Marathon in Selbstisolation: Russe läuft 100 Kilometer ums eigene Bett

  23 April 2020    Gelesen: 997
    Marathon in Selbstisolation:     Russe läuft 100 Kilometer ums eigene Bett

Möchte sich vielleicht jemand so richtig die Beine vertreten und das am besten gleich zu Hause? Dmitri Jakuchnyi aus der russischen Region Primorje hat es vorgemacht und ist mal eben 100 Kilometer um das eigene Bett gelaufen. Und wenn er nicht müde geworden ist, dann läuft er auch noch heute.

Ob der Russe nach der „Ziellinie“ gleich auf dem Bett liegen geblieben ist – und zwar für sehr lange? Dmitri ist Marathonläufer und kommt nicht so schnell aus der Puste. Eigentlich wollte er im April an dem Ultramarathon MDS (Marathon Des Sables) teilnehmen, einer der härtesten Etappen-Laufveranstaltungen überhaupt. Aber das Coronavirus hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Um in Form zu bleiben, ist er eben seinen eigenen Marathon gelaufen.

„Im April sollte ich an dem härtesten Ultramarathon der Welt MDS teilnehmen – 250 Kilometer durch die Sahara, aber wegen des Coronavirus wurde er verschoben. Da habe ich beschlossen, in Selbstisolation 100 Kilometer ums Bett zu laufen“, sagte der Russe ganz bescheiden.

Auf den Wettbewerb habe er sich neun Monate vorbereitet und wollte natürlich einen Probelauf hinlegen. Seine Familie habe das Vorhaben zuerst für einen Scherz gehalten, als es dann jedoch losgegangen sei, hätten sogar seine Kinder mitgemacht.

„Meine ganze Familie hat diese Initiative unterstützt: Die Kinder sind ein wenig mitgelaufen, meine Frau hat das alles gefilmt, und gekocht“, freute sich der Vater über so viel Teamarbeit. 

Für die Strecke habe er insgesamt zehn Stunden gebraucht. Er habe tolle Nachbarn, die hätten Verständnis gezeigt. Auch die Musik habe ihm geholfen sowie gesunde Snacks für Zwischendurch: Orangen, Bananen – und das alles beim Laufen, wie es sich „für einen richtigen Wettkampf“ gehört.

Er habe sich jede Stunde auf Instagram gemeldet und die Übertragung von der Zielgeraden habe eine halbe Stunde gedauert, so der laufstarke Russe. Ab dem 50. Kilometer sei es anstrengend geworden – ab dem 76. Kilometer dann sehr schwer.

„Normalerweise setzt zwischen dem 35. und dem 75. Kilometer die sogenannte ‚Wand‘ ein – ein Mangel an Kohlenhydraten. Ich habe aber versucht, nach Plan zu trinken und zu essen“, sagte der Russe, nachdem es endlich vollbracht war.

Der Ultramarathon „Marathon Des Sables“ findet übrigens am 18. September statt. Innerhalb von sieben Tagen müssen die Teilnehmer 250 Kilometer in der Wüste Sahara zurücklegen. Dmitri wird dann auch an den Start gehen, wenn nicht wieder...

sputniknews


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