Starbucks-Mitarbeiter verweigert Kundin den Kaffee - fast 90.000 Dollar Trinkgeld

  29 Juni 2020    Gelesen: 977
Starbucks-Mitarbeiter verweigert Kundin den Kaffee - fast 90.000 Dollar Trinkgeld

Als eine Kundin den Laden ohne Mundschutz betrat, wies Barrista Lenin Gutierrez sie auf die Maskenpflicht hin. Die Frau reagierte mit einem wütenden Facebook-Post - doch die Nutzer stellten sich auf Gutierrez' Seite.

Als die Kundin den Laden betrat, dachte sich Lenin Gutierrez erst nichts dabei. Der 24-Jährige arbeitete wie immer am Montagmorgen in der Starbucks-Filiale in San Diego. Die Kundin, so erzählt es Gutierrez, trug keine Maske. Also habe er sie freundlich gefragt: "Haben Sie eine dabei?" Was dann folgte, war mehr als unangenehm für den jungen Mann - bescherte ihm am Ende aber ein Trinkgeld von über 80.000 Dollar.

Die Frau habe sich aufgeregt und eine Szene gemacht, so erinnert sich Gutierrez in einem Video, das er auf Facebook veröffentlichte. Er sei noch nicht einmal dazu gekommen, ihr die Richtlinien seines Arbeitgebers zu zeigen, nach denen jeder im Laden eine Maske tragen müsse. Schließlich habe die Kundin das Geschäft verlassen. "Ich dachte, damit sei es vorbei", so Gutierrez.

Doch damit nicht genug. Die Frau postete ein Foto von Gutierrez auf Facebook, das sie bei ihrem Besuch aufgenommen hatte. Dazu schrieb sie: "Triff Lenen von Starbucks, der sich weigerte, mich zu bedienen, weil ich keine Maske trage." Dann drohte sie: "Nächstes Mal werde ich auf die Polizei warten und eine medizinische Ausnahmebescheinigung mitbringen."

Der Fall erinnert an eine Begegnung zwischen einer weißen Hundehalterin und einem schwarzen Ornithologen im New Yorker Central Park, bei dem die Frau vorgab, von dem Mann bedroht zu werden und sogar die Polizei rief - obwohl er sie nur gebeten hatte, ihren Hund anzuleinen.

Erst habe er sich erschreckt, als er erkannte, wer da auf dem Foto zu sehen sei, sagte Gutierrez dem Nachrichtensender CNN. Doch dann stellte er fest, dass die Kundin für ihren Post nicht besonders viel Lob bekam. "Ich begann, die Kommentare zu lesen und fing einfach an zu lachen."

Nutzer sprachen darin dem jungen Starbucks-Mitarbeiter ihr Mitgefühl aus und bestätigten, dass er sich richtig verhalten habe. Es meldeten sich auch Menschen mit einer Vorerkrankung - die Kundin hatte behauptet, aus medizinischen Gründen keine Maske tragen zu können. "In so einem Fall würde ich schlicht keinen Starbucks betreten und mich der Gefahr einer Ansteckung aussetzen", schrieb eine Nutzerin.

Einer von Gutierrez Unterstützern startete schließlich eine Spendenkampagne. Bis zum Montagmorgen kamen auf der Plattform knapp 90.000 Dollar zusammen.

Gutierrez zeigte sich überwältigt. Vor der Pandemie habe er Kinder im Tanzen unterrichtet. "Das ist das, was ich wirklich machen will: Anderen Menschen zu zeigen, wie man tanzt und wie sehr ich es liebe, zu tanzen." Die Spende habe seinen Traum ein Stück näher gebracht, so Gutierrez.

In den USA bietet Starbucks nach eigener Aussage Kunden an vielen Standorten die Möglichkeit, auch ohne Maske einzukaufen: Dort kann man per Handy bezahlen und die Bestellung an der Tür abholen.

Ein Sprecher des Unternehmens sagte CNN: "Wir wollen, dass sich in unseren Läden jeder willkommen fühlt". Doch die Regeln, die die Gesundheitsbehörden gegen die Ausbreitung der Pandemie erlassen hätten, müssten nun einmal eingehalten werden.

spiegel


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