Merkel schließt Konsequenzen für Nord Stream 2 nicht aus

  07 September 2020    Gelesen: 681
  Merkel schließt Konsequenzen für Nord Stream 2 nicht aus

Die Bundesregierung lässt weiter offen, ob die Vergiftung des russischen Regierungskritikers Nawalny Konsequenzen für das Ostseepipeline-Projekt Nord Stream 2 haben wird.

Bundeskanzlerin Merkel halte es für falsch, etwas auszuschließen, sagte Regierungssprecher Seibert in Berlin. Zugleich unterstrich er, dass es für eine international abgestimmte Antwort auf diese Frage zu früh sei. Es gebe die klare Erwartung, dass Russland zunächst schwerwiegende Fragen zum Fall Nawalny beantworte.

Der 44-jährige Kreml-Kritiker war vor zwei Wochen auf einem russischen Inlandsflug zusammengebrochen. Der Verdacht auf eine gezielte Vergiftung wurde von Ärzten der Berliner Charité bestätigt. Bundeskanzlerin Merkel erklärte in der vergangenen Woche, es sei ein chemisches Nervengift der Gruppe Nowitschok nachgewiesen worden. Die russische Regierung hält das bisher nicht für belegt und verlangt Beweise.

Aus der deutschen Politik kommen hingegen seit Tagen Forderungen an die Adresse Russland, für Aufklärung zu sorgen. Außenminister Maas, die CDU-Vorsitzende Kramp-Karrenbauer und Bundesgesundheitsminister Spahn sprachen sich dafür aus, die Angelenheit mit der Zukunft von Nord Stream 2 zu verknüpfen. Über die bereits fast fertiggestellte Pipeline soll in Zukunft russisches Gas nach Deutschland geleitet werden.

Der SPD-Vorsitzende Walter-Borjans warnte dagegen, wenn man die Gaspipeline nicht fertigstelle, würde Deutschland sich selbst schaden. Stattdessen müsse man über zielgerichtete Sanktionen gegen Hintermänner des Verbrechens diskutieren.

deutschlandfunk


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