Warum macht frische Luft hungrig?

  02 März 2016    Gelesen: 1234
Warum macht frische Luft hungrig?
Kürzlich war ich endlich mal wieder so richtig viel draußen. Danach hatte ich großen Appetit. Das ist mir schon häufiger aufgefallen. Warum ist das so? (fragt Bernd G. aus Eisenach)
Ganz gleich, ob wir an der frischen Luft müde werden oder hungrig: Am Sauerstoff liegt es nicht. Dass verbrauchte Büro-Luft müde macht, ist allgemein bekannt. Wer frische Luft und damit Sauerstoff hineinlässt und das ausgeatmete Kohlendioxid zum Fenster rausbefördert, wird wach. Warum aber sind wir dann nach einem Nachmittag im Freien oft so geschafft? Und noch dazu so richtig hungrig?

Das hat offenbar mit dem zu tun, was wir draußen machen. Wissenschaftliche Studien gibt es zu diesem Thema nicht, wie uns Prof. Dr. Daniel König vom Universitätsklinikum Freiburg sagt. Doch der Internist ist sich sicher, "dass die meisten Menschen an die frische Luft gehen, um sich in irgendeiner Form zu bewegen". Der Zusammenhang zum Appetit ist schnell hergestellt: "Bewegung aktiviert nicht nur den Kreislauf und verbrennt Kalorien", sagt der Experte für Sport- und Ernährungsmedizin, "sondern fördert auch die Magenentleerung." Das gelte besonders bei einer geringen bis moderaten Belastung - und nicht bei hochintensivem Sport. "Daher auch der Verdauungsspaziergang", so König.

Nicht alle reagieren gleich

Kalorienverbrennung, Magenentleerung – da lässt der Hunger nicht lange auf sich warten. "Allerdings", so der Facharzt, "reagieren nicht alle Menschen gleich. Gerade beim Thema Hunger und Appetit kommen schnell unterschiedliche Meinungen auf."

Und auch die Müdigkeit trifft nicht jeden gleich stark. Wer nur selten mit dem Fahrrad unterwegs ist, wird nach der ersten mehrstündigen Tour recht erschöpft sein. Schuld ist dann aber nicht die frische Luft, sondern die ungewohnte Anstrengung. Dann ist Erholung angesagt. Und eben vielleicht auch eine extra Portion Lieblingsessen.

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