Künstler rufen Bundesregierung zu mehr Corona-Hilfen auf

  04 November 2020    Gelesen: 635
Künstler rufen Bundesregierung zu mehr Corona-Hilfen auf

Zahlreiche Künstler haben am Mittwoch einen Appell an die Bundesregierung zur Zahlung von mehr Corona-Hilfen für Selbstständige unterzeichnet. Heute findet ein Treffen der Bundeskanzlerin mit Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden statt.

Der Appell sei von der Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt initiiert worden und fordere die Regierung auf, die „Belange der Solo-Selbstständigen und Freiberufler endlich ernst zu nehmen und sie auch auf höchster Ebene gleichberechtigt mit anderen Wirtschaftsverbänden bei der Ausgestaltung und Nachbesserung von Hilfsprogrammen zu konsultieren.“

An dem Aufruf sollen über 140 Menschen, darunter die Musiker Udo Lindenberg und Till Brönner, die Autorin Carolin Emcke sowie weitere Grünen-Politiker und Verbände teilgenommen haben. Sie seien für die „unverzügliche“ Entbürokratisierung der bestehenden Überbrückungshilfen und für die Zugänglichkeit der Notfallhilfen für mehr Betroffene aufgetreten. Zudem fordern die Unterzeichner, den Weg für einen Unternehmerlohn freizumachen.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) treffe sich heute mit Mitgliedern des gemeinsamen Präsidiums der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, um sich über aktuelle wirtschaftspolitische Themen rund um die Corona-Pandemie auszutauschen. Vertreter von Selbstständigen, Freiberuflern oder aus Kunst und Kultur seien allerdings erneut nicht eingeladen worden.

Künstler-Demo in München
Wegen coronabedingter Existenzangst forderten mehrere hundert Künstler bei einer Kundgebung Ende Oktober in München Hilfe von der Politik gefordert. Nach Polizeiangaben nahmen rund 400 Menschen daran teil. Ähnliche Kundgebungen waren in Hamburg und Berlin geplant.

Der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU), der auch unter den Demo-Teilnehmern zu finden war, versprach Abhilfe. Unterstützt wurde die Münchner Demonstration unter anderem vom früheren Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin (SPD) und dem früheren bayerischen Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP).

Die Corona-Krise hat viele freischaffende Künstler in akute Existenznot gestürzt, da es für Musiker und Schauspieler nur noch sehr begrenzt Auftrittsmöglichkeiten gibt.

sputniknews


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