Robert Koch-Institut meldet fast 20.000 Neuinfektionen
6.00 Uhr: Die Zahlen in Deutschland steigen weiter: Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) ist wieder ein neuer Höchstwert an Neuinfektionen mit dem Coronavirus erreicht worden. Binnen 24 Stunden seien 19.990 neue Fälle registriert worden. Der bisherige Rekordwert lag bei 19.059 Fällen am vergangenen Samstag.
Die jetzigen Werte sind nur bedingt mit denen aus dem Frühjahr vergleichbar, da mittlerweile wesentlich mehr getestet wird und dadurch auch mehr Infektionen entdeckt werden.
Noch Ende September hatte Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gewarnt, dass es zu Weihnachten 19.200 Neuinfektionen am Tag geben könnte. Dieser Wert wurde bereits Ende Oktober fast überschritten.
Insgesamt haben sich dem RKI zufolge seit Beginn der Pandemie bundesweit 597.583 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert (Stand: 5.11., 0 Uhr). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus stieg bis Samstag um 118 auf insgesamt 10.930. Die Zahl der Genesenen lag demnach bei etwa 391.600.
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag in Deutschland laut RKI-Lagebericht am Mittwoch bei 0,81 (Vortag: 0,94). Das heißt, dass ein Infizierter im Mittel etwas weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI in seinem Lagebericht ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Der Wert bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert am Mittwoch bei 0,92 (Vortag: 0,98). Er zeigt das Geschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
England geht in den Teil-Lockdown
05.40 Uhr: In England gilt zur Bekämpfung der Corona-Pandemie nun ein Teil-Lockdown mit weitreichenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Gastronomie, Kulturstätten, Sportzentren und Freizeiteinrichtungen müssen schließen, Schulen und Universitäten bleiben aber geöffnet. Anders als in Deutschland wird auch der Handel für einen Monat lang zu bleiben – abgesehen von Supermärkten und anderen als notwendig eingestuften Geschäften.
Die Engländer sollen ihre Wohnungen bis zum 2. Dezember nur noch aus triftigem Grund verlassen – etwa zur Arbeit, zum Sport, zur Erholung oder zur Pflege Angehöriger. Schottland, Wales und Nordirland machen ihre eigenen Regeln zur Virus-Bekämpfung. Dort fuhr man bereits früher zeitlich begrenzt das öffentliche Leben weitgehend herunter.
Die Zahl der Todesfälle von Corona-Infizierten stieg in Großbritannien am Mittwoch mit fast 500 Toten innerhalb eines Tages auf den höchsten Stand seit Mai. In den vergangenen zwei Wochen zählte das Land mit seinen rund 68 Millionen Einwohnern laut EU-Seuchenbehörde ECDC rund 470 Fälle pro 100.000 Menschen.
Australien will auch Biontech-Impfstoff kaufen
04.20 Uhr: Australien sichert sich eine Belieferung mit zwei weiteren Covid-19-Impfstoffen – unter anderem vom Mainzer Unternehmen Biontech. Der Staat werde im Fall einer Zulassung 40 Millionen Dosen von der US-Biotechfirma Novavax und zehn Millionen Dosen von Biontech und seinem US-Partner Pfizer kaufen, teilte Ministerpräsident Scott Morrison mit. Die Vereinbarungen haben demnach ein Volumen von umgerechnet rund 917 Millionen Euro.
Erst im September hatte Australien den Kauf von 85 Millionen Impfstoffdosen mit dem heimischen Biotech-Unternehmen und dem britischen Pharmakonzern AstraZeneca im Wert von etwa einer Milliarde Euro beschlossen, sollten sich deren Versuche als erfolgreich erweisen.
USA verzeichnen mehr als 100.000 Neuinfektionen
03.30 Uhr: Am Tag nach der Präsidentschaftswahl in den USA ist ein neuer Höchstwert der Corona-Infektionen erreicht worden. Binnen 24 Stunden wurden mindestens 102.591 neue Fälle registriert. Das geht aus einer Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten hervor. Auch "New York Times" und "Washington Post" berichten davon, dass die Marke geknackt wurde.
Damit steigt die Zahl der bestätigten Ansteckungen laut Reuters auf etwa 9,5 Millionen. Der bisherige höchste Tageswert in den USA lag knapp unter 100.000 und wurde am 30. Oktober ermittelt.
Zudem wurden zuletzt erstmals seit drei Monaten wieder mehr als 50.000 Covid-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt. Der Anteil der positiven Tests liegt in South Dakota bei über 50 Prozent und in Iowa und Wyoming bei über 40 Prozent.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet Positivtestraten von über fünf Prozent als besorgniserregend, weil sie auf eine unentdeckte Übertragung hinwiesen. Die USA sind das am stärksten von der Pandemie betroffene Land der Welt.
Auch Zypern verhängt nächtliche Ausgangssperre
03.00 Uhr: Wie andere europäische Staaten verhängt nun auch Zypern im Kampf gegen das Coronavirus eine nächtliche Ausgangssperre. Die Sperre gelte zwischen 23 Uhr und 05 Uhr und tritt am Donnerstag in Kraft, teilte Gesundheitsminister Constantinos Ioannou mit. Außerdem müssen alle Restaurants, Bars und Cafés um 22.30 schließen. Die Maßnahmen gelten zunächst bis Ende des Monats.
Nächtliche Ausgangssperren waren zuvor bereits unter anderem in Griechenland, Italien, Österreich und Ungarn verhängt worden. Auch in Frankreich gilt für einen Großteil des Landes eine nächtliche Ausgangssperre.
In Zypern war es den Behörden lange gelungen, die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Bereits im März waren dort strikte Maßnahmen gegen die Ausbreitung des neuartigen Virus ergriffen worden, die dann ab Anfang Mai schrittweise gelockert worden waren.
Zuletzt nahmen die Infektionsraten auf der Mittelmeerinsel aber deutlich zu. Am Mittwoch verzeichneten die Behörden in Zypern 166 neue Infektionsfälle innerhalb eines Tages. Die Gesamtzahl der erfassten Infektionsfälle lag bei rund 5100, die der Todesfälle bei 26. Zwei Drittel dieser Infektionsfälle wurden seit Anfang Oktober verzeichnet.
Was taugen die Corona-Atemtests?
02.55 Uhr: Forscher haben ein neues Testverfahren zum Nachweis des Coronavirus entwickelt: Atemtests zeigen nach 15 Minuten ein Ergebnis. Doch zum Einsatz vor Großveranstaltungen eignen sie sich (noch) nicht.
AfD will Bundesparteitag notfalls vor Gericht durchsetzen
02.50 Uhr: Die AfD will unbedingt verhindern, dass ihr für Ende November geplanter Bundesparteitag wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen ausfällt. "Es ist in der Partei der starke Wille vorhanden, den Parteitag stattfinden zu lassen, deshalb würden wir notfalls auch den Rechtsweg beschreiten", sagte der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen der dpa.
Der Parteitag, bei dem es vor allem um Sozialpolitik und die Nachwahl von zwei Vorstandsmitgliedern gehen soll, ist für das letzte November-Wochenende im nordrhein-westfälischen Kalkar geplant. Sitzungen von Parteigremien sind laut der derzeit geltenden NRW-Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit höchstens 250 Personen in geschlossenen Räumen, beziehungsweise 500 Personen unter freiem Himmel, nur nach Zulassung durch die zuständigen Behörden" erlaubt. Und auch nur dann "wenn die Sitzung aus triftigem Grund im Monat November 2020, in Präsenz und mit der vorgesehenen Personenzahl durchgeführt werden muss". Die AfD hat 600 Delegierte.
Er erkenne bei der Bundesregierung "keine zielgerichtete Vorgehensweise" im Umgang mit der Pandemie, kritisierte Meuthen. Dass Fußballspiele ohne Fans stattfinden müssten und die Menschen aufgefordert würden, Abstand zu halten, sei zwar richtig. Wie mit Hotels, Restaurants und Kulturstätten umgegangen werde, finde er aber "unangemessen".
Mehr Rückstau in Corona-Labors – Größerer Anteil an Tests positiv
02.30 Uhr: Immer öfter kommen Corona-Labors mit dem Auswerten von Tests nicht hinterher. So meldeten laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Kalenderwoche (bis 1.11.) 69 Labors einen Rückstau von insgesamt 98.931 abzuarbeitenden Proben. Zwei Wochen zuvor seien es noch 52 Labors mit 20.799 abzuarbeitenden Proben gewesen, geht aus dem RKI-Lagebericht hervor. 55 Labors nannten laut RKI zuletzt Lieferschwierigkeiten für Reagenzien unter anderem zum Auswerten der Tests, Plastikverbrauchsmaterialien und Pipettenspitzen.
"Mit steigenden Probenzahlen, wie sie zurzeit aufgrund der weiten Indikationsstellung zu beobachten sind, verlängern sich auch die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten, mit möglichen Konsequenzen für die zeitnahe Mitteilung des Ergebnisses an die betroffenen Personen, sowie einem größeren Verzug bei der Meldung an das Gesundheitsamt", schreibt das RKI. Es gebe in den letzten Wochen zunehmend Berichte von Laboren, die sich stark an den Grenzen ihrer Auslastung befänden. Es sei unter anderem "dringend geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren".
AfD will Bundesparteitag notfalls vor Gericht durchsetzen
02.50 Uhr: Die AfD will unbedingt verhindern, dass ihr für Ende November geplanter Bundesparteitag wegen der Corona-Kontaktbeschränkungen ausfällt. "Es ist in der Partei der starke Wille vorhanden, den Parteitag stattfinden zu lassen, deshalb würden wir notfalls auch den Rechtsweg beschreiten", sagte der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen der dpa.
Der Parteitag, bei dem es vor allem um Sozialpolitik und die Nachwahl von zwei Vorstandsmitgliedern gehen soll, ist für das letzte November-Wochenende im nordrhein-westfälischen Kalkar geplant. Sitzungen von Parteigremien sind laut der derzeit geltenden NRW-Verordnung zur Eindämmung der Corona-Pandemie mit höchstens 250 Personen in geschlossenen Räumen, beziehungsweise 500 Personen unter freiem Himmel, nur nach Zulassung durch die zuständigen Behörden" erlaubt. Und auch nur dann "wenn die Sitzung aus triftigem Grund im Monat November 2020, in Präsenz und mit der vorgesehenen Personenzahl durchgeführt werden muss". Die AfD hat 600 Delegierte.
Er erkenne bei der Bundesregierung "keine zielgerichtete Vorgehensweise" im Umgang mit der Pandemie, kritisierte Meuthen. Dass Fußballspiele ohne Fans stattfinden müssten und die Menschen aufgefordert würden, Abstand zu halten, sei zwar richtig. Wie mit Hotels, Restaurants und Kulturstätten umgegangen werde, finde er aber "unangemessen".
Mehr Rückstau in Corona-Labors – Größerer Anteil an Tests positiv
02.30 Uhr: Immer öfter kommen Corona-Labors mit dem Auswerten von Tests nicht hinterher. So meldeten laut Robert Koch-Institut (RKI) in der vergangenen Kalenderwoche (bis 1.11.) 69 Labors einen Rückstau von insgesamt 98.931 abzuarbeitenden Proben. Zwei Wochen zuvor seien es noch 52 Labors mit 20.799 abzuarbeitenden Proben gewesen, geht aus dem RKI-Lagebericht hervor. 55 Labors nannten laut RKI zuletzt Lieferschwierigkeiten für Reagenzien unter anderem zum Auswerten der Tests, Plastikverbrauchsmaterialien und Pipettenspitzen.
"Mit steigenden Probenzahlen, wie sie zurzeit aufgrund der weiten Indikationsstellung zu beobachten sind, verlängern sich auch die durchschnittlichen Bearbeitungszeiten, mit möglichen Konsequenzen für die zeitnahe Mitteilung des Ergebnisses an die betroffenen Personen, sowie einem größeren Verzug bei der Meldung an das Gesundheitsamt", schreibt das RKI. Es gebe in den letzten Wochen zunehmend Berichte von Laboren, die sich stark an den Grenzen ihrer Auslastung befänden. Es sei unter anderem "dringend geboten, den Einsatz der Tests im Hinblick auf den angestrebten Erkenntnisgewinn in Abhängigkeit freier Testkapazitäten zu priorisieren".
spiegel
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