Merkel stimmt Bürger auf harten Winter ein

  15 November 2020    Gelesen: 435
Merkel stimmt Bürger auf harten Winter ein

Die in die Höhe schnellenden Infektionszahlen machen Lockerungen in diesem November äußerst unwahrscheinlich. Da macht die Bundesregierung auch keinerlei Hoffnung. Mit warnenden Worten stimmt Kanzlerin Merkel die Deutschen nun aber auch auf die Wintermonate ein.

Kanzlerin Angela Merkel hat Bürgerinnen und Bürger vor der am Montag geplanten Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns erneut auf schwierige Monate wegen der Corona-Krise eingestimmt. "Der vor uns liegende Winter wird uns allen noch viel abverlangen", sagte Merkel in ihrem Video-Podcast. "Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben bestimmen. Das bedeutet auch, dass wir uns nicht unbeschwert direkt begegnen können." Zwar könnten hier die Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel helfen, sie seien "aber natürlich kein Ersatz für persönliche Begegnungen".

Merkel will an diesem Montag mit den Ministerpräsidenten der Länder eine Zwischenbilanz zu dem seit Anfang November geltenden Teil-Lockdown ziehen, mit dem die in die Höhe geschnellten Corona-Infektionszahlen unter Kontrolle gebracht werden sollen. Die Bundesregierung hat bereits betont, dass sie derzeit noch keine Möglichkeiten für Lockerungen sieht.

Vor ihrem Gespräch mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften in einer Reihe virtueller Bürgerdialoge an diesem Donnerstag hob Merkel die Lage im Pflegebereich hervor. "Wir alle haben den Älteren und ganz Alten viel zu verdanken - und auch denen, die sich um sie kümmern", betonte sie. Die Pandemie mache das Leben in Heimen und Einrichtungen einsamer und die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte noch belastender. "Schutz vor der Gefahr des Virus ist notwendig, aber die Antwort soll auch nicht einfach Abschottung heißen." Oft seien unter großem Einsatz Wege gefunden worden, dass Besuche doch möglich geworden seien.

Hoffen auf den Impfstoff
Antigen-Schnelltests böten in Pflegeheimen und Krankenhäusern die Möglichkeit, mehr zu testen und schneller Infektionen zu erkennen, sagte Merkel. Auf diese Weise sollten Patienten, Besucher, das Pflegepersonal sowie die Ärzte besser geschützt werden. Wenn man in der Phase sei, dass gegen Corona geimpft werden könne, werde dieser Gruppe auch Priorität zukommen. "Sobald zuverlässige Impfstoffe vorliegen, können sich diejenigen, die für die Versorgung von Kranken und Betreuungsbedürftigen zuständig sind, zügig impfen lassen", sagte Merkel. "Das gilt auch für Risikogruppen, also auch für Pflegebedürftige."

Experten erwarten Anfang kommenden Jahres die vorläufige Zulassung eines ersten Impfstoffs gegen das Coronavirus in Europa und den USA, nachdem das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer von einem hohen Wirkungsgrad des von ihnen gemeinsam entwickelten Impfstoffes berichtet hatten.

n-tv


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