08.01 Uhr: Die Corona-Krise stellt auch die Karpfenteichwirte in Bayern vor Probleme. Viele von ihnen verkaufen ihre Fische ausschließlich an die Gastronomie – die aber ist seit Anfang November geschlossen. Aber auch Fischhändler und Schlachter seien zurzeit bei den Bestellungen zurückhaltend, sagte der Vizepräsident des Landesfischereiverbands, Alfred Stier. "Wir müssen ganz viele Fische aktuell abfischen und wissen nicht, ob wir sie zu Weihnachten loswerden."
Bayern ist ein Zentrum der Karpfenzucht. 6000 Tonnen Karpfen erzeugen die etwa 5500 Teichwirte in den traditionellen Karpfenregionen Franken und Oberpfalz nach Schätzung der bayerischen Fischereiverwaltung jährlich.
06.41 Uhr: In der Debatte über Schulschließungen hat der Kieler Bildungsforscher und Psychologe Olaf Köller dafür geworben, zumindest ältere Schüler digital von zu Hause zu unterrichten. Programme für den Distanzunterricht sollten dabei langfristig bis Ende März angelegt werden und nicht nur bis Weihnachten, sagte Köller, der an mehreren Stellungnahmen der Nationalen Akademie der Wissenschaften, Leopoldina, zur Corona-Pandemie mitgeschrieben hat.
Angesichts der aktuellen Lage müssten die jüngeren Klassen zudem wieder verkleinert und Abstände untereinander vergrößert werden. "So lange wir keine Massenimpfungen haben und es kalt und winterlich ist, wird das Infektionsgeschehen problematisch bleiben", so Köller.
05.40 Uhr: In den USA steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages um mindestens 160.777 auf insgesamt 10,92 Millionen, wie eine Reuters-Erhebung auf Basis offizieller Daten ergibt. Weitere 1257 Menschen starben demnach an oder mit dem Virus. Damit erhöht sich die Totenzahl auf insgesamt 245.581. Die USA weisen weltweit die meisten Infektionen und Todesfälle auf.
In Mexiko ist die Zahl der Corona-Infizierten auf über eine Million gestiegen. Insgesamt seien seit Pandemiebeginn 1.003.253 Menschen positiv auf das Virus getestet worden, sagte der Leiter der Gesundheitsbehörden, Ricardo Cortes, am Samstag auf einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. Binnen 24 Stunden wurden demnach 5860 Neuinfektionen registriert. Die Zahl der Todesfälle stieg um 635 auf insgesamt 98.259.
Mexiko mit seinen rund 129 Millionen Einwohnern liegt einer AFP-Zählung zufolge auf Rang vier der weltweit am stärksten betroffenen Länder in der Corona-Pandemie – hinter den USA, Brasilien und Indien.
05.10 Uhr: In Deutschland sind fast 17.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 16.947 neue Ansteckungsfälle innerhalb eines Tages erfasst. Am Vortag waren es noch mehr als 22.000 Neuinfektionen gewesen. Da am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten übermitteln, liegen die Fallzahlen des RKI sonntags und montags in der Regel niedriger als an anderen Wochentagen.
Insgesamt wurden seit dem Beginn der Pandemie in Deutschland laut den jüngsten Zahlen des Instituts 790.503 Infektionsfälle registriert. Die Zahl der mit dem neuartigen Coronavirus in Zusammenhang stehenden Todesfälle stieg demnach bundesweit auf 12.485 – dies waren 107 mehr als am Vortag. Die Zahl der Genesenen lag bei rund 502.300.
04.10 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann macht Lockerungen für Weihnachten von deutlich sinkenden Infektionszahlen abhängig. Erst wenn es gelänge, die Infektionswelle zu brechen, könne darüber gesprochen werden, wie Weihnachten in diesem Jahr gestaltet werden könne, sagt der Grünen-Politiker der "Augsburger Allgemeine". Sollten die Zahlen weiter exponentiell ansteigen, werde das zur Überlastung der Krankenhäuser führen. "Es geht also derzeit um sehr viel mehr als um Weihnachten."
Städte und Gemeinden gegen zu frühe Lockerungen
01.00 Uhr: Der Städte- und Gemeindebund spricht sich gegen zu frühe Lockerungen aus. Die Infektionszahlen seien nach wie vor zu hoch und die Kontaktverfolgung gelinge nicht flächendeckend, sagt Hauptgeschäftführer Gerd Landsberg den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Die Schließung von Gastronomie und Kultur sei zwar hart. Aber gerade dies führe zu einer deutlichen Reduzierung der Kontakte zwischen den Menschen. Wichtig sei es, die sachlichen Argumente für die Notwendigkeit der Maßnahmen zu erläutern. "Nur wenn wir das Vertrauen der Menschen erhalten, werden wir gut durch den Winter kommen."
78 Prozent für Restaurant-Öffnungen im Dezember
00.08 Uhr: Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland hat sich in einer Umfrage dafür ausgesprochen, dass im Dezember Restaurants und Kultureinrichtungen wieder öffnen dürfen. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar für die "Bild am Sonntag" gaben 78 Prozent der Befragten an, dass Restaurants im Dezember wieder öffnen sollten. Eine Öffnung von Kultureinrichtungen würden 68 Prozent der Befragten begrüßen. Bei den geltenden Kontaktbeschränkungen ist die Lage anders: 59 Prozent sind dagegen, diese im Dezember aufzuheben.
Am Montag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten eine Zwischenbilanz des Teil-Lockdowns ziehen. Derzeit haben unter anderem Restaurants geschlossen, Hotels dürfen keine Urlauber aufnehmen, auch Kultur- und Freizeiteinrichtungen mussten schließen.
spiegel
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