Sie drängt, sie fleht – fast schon verzweifelt

  09 Dezember 2020    Gelesen: 460
Sie drängt, sie fleht – fast schon verzweifelt

Mit einer geschickten Rede baut eine einsam wirkende Kanzlerin nochmals Druck auf, ihre härtere Corona-Linie durchzusetzen. Doch kann sie das noch? Ein Kommentar.

Für Angela Merkel ist die Corona-Krise wohl die letzte große Herausforderung als Kanzlerin. Sie will sich als eine Regierungschefin verabschieden, die in dieser Pandemie ihre Frau gestanden hat. Sie will gehen als erfolgreiche Krisenmanagerin. Sie will, dass die Leute am Ende sagen: Sie hat es gut gemacht.

In ihrer Rede an diesem Mittwochmorgen im Bundestag, in der Generaldebatte zum Haushalt, haben sich aber auch leicht resignative Klänge in eine Rede gemischt, die man für Merkels Verhältnisse durchaus als kämpferisch bezeichnen kann.

An diesem Morgen ist im Parlament aneinandergestoßen, was die vergangenen Monate geprägt hat. Da ist zum einen die Auffassung, von der die Kanzlerin beseelt ist, dass wir es mit einer Bewährungsprobe von historischem Ausmaß zu tun haben. Und einige historische Proben hat sie ja gehabt in ihrer politischen Karriere mit der Finanzkrise und der Flüchtlingskrise.

Andererseits ist da aber die tagtägliche Herausforderung, den großen Ansatz im kleinteiligen staatlichen Handeln auch zum Tragen zu bringen.

tagesspiegel


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