Impfungen in Deutschland sollen am 27. Dezember starten

  17 Dezember 2020    Gelesen: 501
Impfungen in Deutschland sollen am 27. Dezember starten

Die Gesundheitsminister der Länder stellen sich auf einen Beginn der Impfungen unmittelbar nach Weihnachten ein. Die ersten Impfdosen sollen in Pflegeheimen verabreicht werden.

Darauf haben alle gewartet. Kurz nach Beginn des zweiten nationalen Shutdowns rückt ein möglicher konkreter Starttermin für Impfungen in den Blick. Am 27. Dezember sollen die Corona-Impfungen in Deutschland voraussichtlich starten. Dies sei Ergebnis einer Schaltkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Dieser habe die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) der Länder über die erwartete Zulassung und Lieferung des Impfstoffes des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer informiert, teilte die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit mit. Für die Bundesländer ergebe sich daraus der 27. Dezember als Starttermin. Mit den Impfungen gegen Covid-19 solle in Pflegeheimen begonnen werden.

Für den Impfstoff von Biontech/Pfizer will die Europäische Arzneimittelagentur EMA am kommenden Montag grünes Licht geben – acht Tage früher als geplant. Wie es aus Teilnehmerkreisen der Bund-Länder-Beratungen hieß, wird als Voraussetzung für einen Start am 27. Dezember eine Zulassung der EU-Kommission angenommen. Die konkreten Impfstoff-Chargen müssen auch noch vom bundeseigenen Paul-Ehrlich-Institut geprüft werden. In Großbritannien, den USA und Kanada ist der Impfstoff bereits auf dem Markt – allerdings mithilfe von Notfallzulassungen.

Beim Infektionsgeschehen und in den Kliniken bleibt die Situation kritisch. In Sachsen sorgten Äußerungen eines Klinikchefs zur Triage bundesweit für Aufsehen.

Nach Zahlen der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) werden derzeit bundesweit 4836 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, davon werden 2760 invasiv beatmet. Das Gesundheitssystem sei stark belastet, erklärte die Organisation. »Wir stehen aber derzeit nicht an dem Punkt, Priorisierungen von Patienten vornehmen zu müssen.« Bei regionaler Überlastung würden Patienten innerhalb Deutschlands verlegt. Spahn sagte am Mittwochabend im ZDF, es könnten alle Patienten versorgt werden, »aber eben unter größter Belastung und teilweise auch Überlastung in den einzelnen Kliniken«.

Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich an diesem Donnerstag mit den Biontech-Gründern Ugur Sahin und Özlem Türeci in einer Videokonferenz austauschen. Daran sollen auch Spahn und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) teilnehmen.

spiegel


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