Ein "irrelevanter Nebenkriegsschauplatz"

  10 Februar 2021    Gelesen: 767
Ein "irrelevanter Nebenkriegsschauplatz"

Die ersten Corona-Impfstoffe wirken gut. Aber senken sie auch das Ansteckungsrisiko? Bisher weiß man das nicht - es sei ein "gigantischer Aufwand", das herauszufinden, sagt Virologe Stöhr im ntv-Podcast "Wieder was gelernt". Wichtig sei das für die Bekämpfung der Pandemie ohnehin nicht.

Sollten Menschen in Deutschland nach ihrer Corona-Impfung Sonderrechte erhalten? Besser gesagt, ihre Grundrechte zurückbekommen? Auf Konzerte oder in Restaurants gehen können? Eine heikle Frage, über die viel diskutiert wird. Der einflussreiche Ethikrat hat sich vergangene Woche festgelegt, er sagt Nein. Derzeit. Es sei noch mehr Klarheit darüber notwendig, in welchem Ausmaß Corona-Impfungen die Übertragung des Virus unterdrücken, erklärte die Vorsitzende Alena Buyx.

Der US-amerikanische Biontech-Partner Pfizer will diese Klarheit nun schaffen und herausfinden, ob man nach einer Impfung mit BNT162b2 noch Coronaviren ausscheidet und andere Menschen anstecken kann. Das Pharmaunternehmen rekrutiert aktuell in den USA und Argentinien Freiwillige für eine große Versuchsreihe. Das sei ein "gigantischer Aufwand", sagt Virologe und Epidemiologe Klaus Stöhr im ntv-Podcast "Wieder was gelernt".

"Man muss die geimpften Menschen täglich über einen sehr langen Zeitraum testen", erklärt der frühere Leiter des Influenza-Programms der Weltgesundheitsorganisation WHO den Ablauf der Untersuchung. "Das heißt, man nimmt einen feuchten Tupfer, nimmt einen Abstrich aus der Nase, geht ins Labor, drückt den Tupfer aus und gibt die Flüssigkeit, die herauskommt, auf eine Zellkultur. Dann versucht man, über mehrere Tage daraus das Virus zu isolieren." Hat man das geschafft, könne man messen, wie viele Coronaviren sich in dem Tupfer befunden und wie viele Viren die Testpersonen damit nach der Impfung ausgeschieden haben.

n-tv


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