Astrazeneca für Drosten nicht zweitklassig

  17 Februar 2021    Gelesen: 725
Astrazeneca für Drosten nicht zweitklassig

Noch vor ein paar Wochen war der Impfstoff von Astrazeneca begehrter Zankapfel: Die EU stritt erbittert und öffentlich um Liefermengen. Inzwischen sollen immer mehr Menschen eine Impfung damit ablehnen - zu Unrecht, sagt Virologe Christian Drosten und erklärt, warum das Vakzin ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Pandemie bleibt.

Der Virologe Christian Drosten hält den derzeit viel diskutierten Corona-Impfstoff von Astrazeneca unverändert für ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie. Es gebe keinen Grund, in Deutschland nicht mit dem Mittel zu arbeiten, sagte der Charité-Virologe im Podcast "Coronavirus-Update" bei NDR-Info.

Wenn er sich die öffentliche Diskussion um diesen Impfstoff anschaue, habe er den Eindruck, dass vieles falsch verstanden worden sei. Drosten sprach sich dafür aus, hierzulande unbedingt auch auf den nach seiner Einschätzung "sehr guten" Astrazeneca-Impfstoff zu bauen. "Wir müssen alles dransetzen, jetzt so schnell wie möglich in der Breite zu impfen", bilanzierte der Virologe. "Die Impfstoffe, die wir haben, die sind extrem gut gegenüber dem, was man erwarten konnte. Es gibt immer irgendwo ein Haar in der Suppe und manche schauen da mit dem Vergrößerungsglas drauf." Das solle man nicht tun. Wichtig sei, dass die Impfstoffe das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs minimierten.

Die Wirksamkeit des Mittels liegt mit etwa 70 Prozent um gut 20 Prozentpunkte unter der Wirksamkeit der Impfstoffe von Biontech und Moderna. Zudem soll der Impfstoff von Astrazeneca in Deutschland wegen fehlender Daten zur Wirksamkeit bislang nur an unter 65-Jährige verimpft werden.

n-tv


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