Müller und Söder liebäugeln mit russischem Impfstoff »Sputnik V«

  19 März 2021    Gelesen: 670
Müller und Söder liebäugeln mit russischem Impfstoff »Sputnik V«

Bund und Länder wollen auf dem Impfgipfel klären, ob und ab wann Hausärzte impfen dürfen – und wie viel Sinn die Impfreihenfolge noch ergibt. Bayern und Berlin schauen hoffnungsvoll nach Moskau.

Die Zahl der Corona-Infizierten ist wieder gestiegen, das Impfen aber geht in Deutschland zu langsam voran. Wie die Impfkampagne beschleunigt werden kann, wollen Bund und Länder am Nachmittag auf ihrem Impfgipfel beraten. Nun werben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) vor der Schalte zum Gipfel für eine rasche Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs »Sputnik V«.

»Wir brauchen jeden Impfstoff, den wir kriegen können«, sagte Müller am Donnerstag nach einer Video-Schalte der Länderchefs. Diese hätten mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen als Gast der Schalte darüber gesprochen, dass für die Vakzine wie für andere auch eine ordentliche Zulassung beantragt und diese geprüft werden müsse. »Aber selbstverständlich, wenn wir die Chance haben, auf diesen Impfstoff zurückgreifen zu können, selbstverständlich wollen und werden wir diese Chance dann auch ergreifen«, so Müller, der Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz ist.

Söder verwies darauf, dass »Sputnik V« nach allen Gutachten ein guter Impfstoff sei. »Zum Teil ein besserer als bereits zugelassene«, fügte er hinzu. Daher sei es nun nicht angezeigt, bei der Prüfung der Vakzine »im klassischen bürokratischen Klein-Klein-Verfahren alles abzuarbeiten«. Die zuständigen Behörden sollten den Stoff aus seiner Sicht vielmehr »schnell, effizient und zügig« zulassen. Die EU müsse zudem frühzeitig in Dialog mit den Herstellern treten. »Mein dringender Appell: Nicht wieder eine Chance verpassen«, sagte Söder.

spiegel


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