„Unsere Impfkampagne steckt in einer Sackgasse“, sagte Nagel im Deutschlandfunk. Vor diesem Hintergrund verstehe er das Misstrauen überhaupt nicht, dass den Hausärztinnen und Hausärzten durch die Politik entgegengebracht worden sei. Denn schließlich könnten diese viel besser über Risiken aufklären oder auch auf mögliche Komplikationen achten. Außerdem würden sie ihre Patientinnen und Patienten kennen. Nagel verwies darauf, dass man ja auch bei anderen Immunisierungen auf die Hausarzt-Praxen vertraue.
Kritisch äußerte sich der Gesundheitsökonom zur aktuellen Diskussion um das Vakzin des Herstellers Astrazeneca. Gegenwärtig gebe es da – auch im Zusammenhang mit Impfungen von Spitzenpolitikern – eine Philosophie nach dem Motto: „Bist Du mutig oder bist Du nicht mutig?“ Dies sei eine „groteske Debatte“, bei der individuelle Faktoren der Patienten außer acht gelassen würden.
Der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Weigeldt, hatte wiederholt auf eine bessere Versorgung der niedergelassenen Allgemeinmediziner mit Impfstoffen gedrungen. Nach einem Bericht der „Rheinischen Post“ lässt die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Hausärzte den Impfstoff für ihre Patienten künftig selbst aussuchen. Dies gelte erstmals für die Woche vom 26. April bis 2. Mai, für die der Bund Vakzine von Biontech und Astrazeneca bereitstellen werde, zitiert das Blatt aus einem Schreiben der KBV.
Tags: