Dieses Protein kann bei Krebsbekämpfung helfen

  21 April 2021    Gelesen: 3900
Dieses Protein kann bei Krebsbekämpfung helfen

Ein Forschungsteam aus dem russischen Krasnojarsk hat in einer Studie die Rolle des Survivin-Proteins bei der Behandlung von Krebs untersucht. Nach seinen Erkenntnissen kann Survivin die Ausbreitung tödlicher Zellen im menschlichen Körper eindämmen. Die Studienergebnisse veröffentlichte die Fachzeitschrift „Onkologie, Hämatologie und Radiologie“.

Die Forscher stellten demnach fest, dass das Survivin-Protein die Grundlage für die Herstellung von Antitumor-Medikamenten bilden könnte. Nach Medienangaben ist Survivin ein zinkhaltiges Protein mit niedrigem Molekulargewicht, das im unseren Körper gebildet wird und Selbstzerstörungsprozesse in Zellen reguliert, unter anderem in Krebszellen.

In ihrer Studie analysierten die Wissenschaftler aus Forschungseinrichtungen in Krasnojarsk eine große Zahl internationaler wissenschaftlicher Studien zur biologischen Rolle des Survivin-Proteins in menschlichen Zellen und dessen Einfluss auf die Entwicklung bösartiger Tumore. Unter anderem waren auch die Experten aus dem Institut für Biophysik der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAW) und der Sibirischen Föderalen Universität daran beteiligt.

Da eine Überproduktion von Survivin bei mehr als der Hälfte der Patienten mit Osteosarkom und vernachlässigtem Neuroblastom identifiziert wurde sowie bei der Hälfte der Patienten mit Darmkrebs und Lymphomen und bei einem Drittel der Patienten mit Magenkrebs, könne dieses den Forschern zufolge zur Diagnose von onkologischen Erkrankungen verwendet werden. Eine Mitautorin der Studie, die Leiterin des Labors des RAW-Instituts für Biophysik, Ljudmila Frank, betont diesbezüglich Folgendes:

„… je früher die Krankheit erkannt wird, desto erfolgreicher ist die Behandlung. Daher sind die Probleme der Frühdiagnose und die Suche nach Markern, die eine solche Diagnose liefern können, sehr relevant.“

Somit wird Survivin vom Forschungsteam aus Krasnojarsk als ein vielversprechendes therapeutisches Target, das zur Behandlung von Tumoren beitragen könnte, und nicht als ein Heilmittel von Krebs betrachtet.

Nach Medienangaben bildet diese Studie die erste Phase des Projekts zur Erkennung und Entwicklung molekulargenetischer Methoden zur Diagnose des Risikos eines Wiederauftretens von nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs, das durch die regionale Wissenschaftsstiftung der Stadt Krasnojarsk gefördert wird.

„Bei Erfolg wird es möglich sein, Krebs in einem frühen Stadium zu diagnostizieren und seine schädlichen Auswirkungen auf den Menschen zu reduzieren“, teilte ein Vertreter des RAW-Instituts für Biophysik dem Nachrichtenportal „NGS24“ mit.

Beim Projekt wird angestrebt, Möglichkeiten und Grenzen des Survivin-Proteins am Beispiel von Blasenkrebs zu untersuchen. Auch praktizierende Onkologen sollen daran teilnehmen.

snanews


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