Stoltenberg: Wurde Pipeline angegriffen, antwortet die NATO

  11 Oktober 2023    Gelesen: 351
 Stoltenberg: Wurde Pipeline angegriffen, antwortet die NATO

Nach den Angriffen auf die Nord-Stream-Pipelines wird auch eine Erdgas-Trasse zwischen Finnland und Estland beschädigt. Beide Staaten gehen von Gewalteinwirkungen aus. Sollte sich herausstellen, dass ein Angriff vorliegt, werde die NATO entsprechend reagieren, so Generalsekretär Stoltenberg.

Die Schäden an einer Erdgas-Pipeline in der Ostsee zwischen Finnland und Estland sind nach Angaben des estnischen Verteidigungsministers durch schwere Gewalteinwirkung entstanden. "Es ist deutlich zu erkennen, dass diese Schäden durch eine ziemlich starke Kraft verursacht wurden", sagte Hanno Pevkur. "Was es also genau ist, müssen wir noch präzisieren, aber im Moment sieht es eher danach aus, dass es sich um mechanische Einwirkungen beziehungsweise mechanische Zerstörung handelt." Der finnische Ministerpräsident Sauli Niinistö hatte bereits am Dienstag von einem gezielten Vorgehen gesprochen.

Die Leckstelle liegt nach Regierungsangaben in der Ausschließlichen Wirtschaftszone Finnlands. Die festgestellte Beschädigung könne nach einer vorläufigen Beurteilung weder durch die normale Nutzung der Pipeline noch durch Druckschwankungen entstanden sein, sagte der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo auf einer Pressekonferenz in Helsinki. Es sei wahrscheinlich, dass das Leck auf äußere Einwirkungen zurückzuführen sei.

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg drohte mit einer entschlossenen Antwort des Verteidigungsbündnisses. "Wenn sich herausstellt, dass es sich um einen Angriff auf kritische NATO-Infrastrukturen handelt, wird die NATO geschlossen und entschlossen darauf reagieren", sagte er vor einem Treffen der Verteidigungsminister der Allianz.

Die 77 Kilometer lange Pipeline Balticconnector verbindet Inkoo in Finnland und Paldiski in Estland. Sie führt durch den Golf von Finnland, einen Teil der Ostsee, der bis in russische Hoheitsgewässer reicht. Der Betreiber verzeichnete am Sonntag um 2 Uhr (Ortszeit; 1 Uhr MESZ) einen plötzlichen Druckabfall und legte die Leitung still. Die finnische Energie-Gesellschaft Gasgrid erklärte inzwischen, es könne Monate dauern, die Schäden zu beheben. Den zuständigen Betreibern zufolge kann der Erdgas-Bedarf in beiden Staaten aus anderen Quellen gedeckt werden, auch im Winter.

Quelle: ntv.de, als/rts


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