Apple hat in diesem Herbst im Gegensatz zu den Vorjahren noch keine neuen iPads vorgestellt, und aller Wahrscheinlichkeit nach wird es das vor Weihnachten auch nicht mehr tun. Dem gewöhnlich ausgezeichnet informierten Analysten Ming-Chi Kuo zufolge kommen erst ab dem Frühjahr 2024 Nachfolger der teils schon zwei Jahre alten Modelle.
Damit scheint sich zu bestätigen, was bereits Anfang des Jahres vermutet wurde: Apple hat möglicherweise so viele Ressourcen in die Entwicklung seiner Datenbrille Vision Pro gesteckt, dass andere Projekte verschoben werden mussten.
Kuo schreibt auf "Medium", voraussichtlich würden Ende des ersten Quartals oder Anfang des zweiten Quartals zunächst neue iPad-Pro-Modelle herauskommen. Sie sollen nicht nur OLED-Displays statt Mini-LED-Bildschirmen haben, sondern auch mit dem enorm leistungsfähigen M3-Chip ausgestattet sein. Außerdem soll Apple das Design leicht verändert haben. Das Pro-Update war laut Kuo ursprünglich schon für die ersten drei Monate 2024 geplant, Apple habe es aber wegen Produktionsproblemen bei den neuen Panels verschieben müssen.
Pros könnten noch teurer werden
Die OLED-Pros könnten noch mal teurer werden. Das liegt dem Analysten nach möglicherweise an einem neuen iPad Air mit 12,9 Zoll großem Display, das zusammen mit einer 9,8-Zoll-Variante im ersten Quartal in die Massenproduktion gehen soll. Es könnte etwa so viel wie die aktuellen Pros kosten. Apple wolle aber vermutlich den Preisabstand halten und daher mehr für die neuen Top-Modelle verlangen, schreibt Kuo.
Deshalb erwartet der Analyst, dass "nur" sechs bis acht Millionen der neuen iPad Pros im kommenden Jahr verkauft werden. Dies liege eventuell nicht nur an höheren Preisen, sondern auch an einer möglichen Kannibalisierung durch das 12,9-Zoll-Air.
Wer ein günstiges neues iPad kaufen möchte, muss sich vermutlich bis zum zweiten Halbjahr 2024 gedulden. Erst dann soll Apple Updates des Standard-Modells und des iPad mini in die Massenproduktion schicken können.
Apple muss Minus von 15 Prozent hinnehmen
Die fehlende Auffrischung seiner Tablet-PCs zum Weihnachtsgeschäft drückt die Bilanz des Unternehmens in diesem Jahr. Laut IDC ist der Markt nach einem Nachfrage-Plus durch die Corona-Pandemie ohnehin unter Druck. Demnach seien die weltweiten Tablet-Verkäufe im dritten Quartal 2023 um 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen.
Apple verzeichnete dem Marktforschungsinstitut zufolge sogar ein Minus von 15,1 Prozent. Durch den Verzicht auf neue Modelle werde der Konzern auch weniger von dem saisonalen Plus zum Jahresende von 18 Prozent profitieren als andere Hersteller. Apple war trotzdem im dritten Quartal mit 12,5 Millionen ausgelieferten iPads und einem Marktanteil von 37,5 Prozent weltweit klar die Nummer 1. Auf Platz 2 liegt Samsung, das sechs Millionen Tablets (18 Prozent) verkaufen konnte.
Quelle: ntv.de, kwe
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