Seit sich die Tuningspezialisten von AMG nicht mehr nur die großen, sondern praktisch alle Mercedes-Baureihen vornehmen, steigen die Absatzzahlen rasant. Alleine im ersten Halbjahr 2023 wurden 19 Prozent mehr Modelle der Mercedes-Tochter ausgeliefert. Vor allem in den USA brummt's.
Dabei hilft, dass die Schwaben die AMG-Modelle nach der Einführung von neuen Baureihen mittlerweile schneller nachschieben. So auch beim brandneuen CLE Coupé, das demnächst als AMG CLE 53 4matic bei den Händlern steht. Zum Preis schweigt man sich noch aus, aber gut 85.000 Euro sollten Interessenten schon mal einplanen.
Dafür gibt's den CLE in abgewandelter und markentypisch knackiger Optik. Dazu tragen die üblichen Karosseriemodifikationen wie der A-förmige Kühler oder die großen, von Querlamellen durchzogenen Lufteinlässe bei. Vor allem aber steht das AMG-Coupé dank der vorne um 5,8 und hinten um 7,5 Zentimeter verbreiterten Spur sowie den dezent ausgestellten Radhäusern sehr satt auf der Straße.
Leistung steigt auf 449 PS
Für den Antrieb nahm sich die Technikcrew in Affalterbach den Dreilitermotor des CLE 450 vor. Sie verordnete dem nun intern M 256 genannten Sechszylinder andere Brennräume mit neuen Ein-und Auslasskanälen sowie gestärkte Kolbenringe. Daraus resultiert eine um 50 kW (68 PS) auf 330 kW (449 PS) gestiegene Leistung. Zusätzliche 17 kW (23 PS) liefert der integrierte Startergenerator. Außerdem kann der Mildhybrid mithilfe des 48-Volt-Systems segeln, also ungebremst rollen, sobald der Fahrer den Fuß vom Gas nimmt.
Dank Zusatzverdichter steigt der Ladedruck des Biturbos von 0,9 auf 1,5 Bar und das Drehmoment um gut zehn Prozent auf 560 Newtonmeter, im Overboost 12 Sekunden lang sogar auf 600 Newtonmeter.
Von 0 auf 100 in 4,2 Sekunden
Im Alltag ist allerdings ein ausgewogenes Ansprechverhalten mit hoher Leistung im unteren und mittleren Drehzahlbereich wichtiger als die Peak-Power. Diese Aufgabe fällt ebenfalls dem Zusatzverdichter zu, der jetzt nahezu dauerhaft betrieben werden kann.
Aus dem Stand knackt das Sport-Coupé die 100-km/h-Marke nach 4,2 Sekunden, der Topspeed von 250 km/h lässt sich mit dem Driver's Package auf 270 km/h anheben. Das Aggregat wird kombiniert mit der bekannten AMG-Version des Neungang-Doppelkupplungsgetriebes samt Sport+-Schaltprogramm sowie einem Allradantrieb.
Innen übernimmt der AMG die Grundeinrichtung des Coupés samt freistehendem und leicht dem Fahrer zugewandten Zentraldisplay. Auch der Instrumentenbildschirm hinterm Lenkrad stammt von der Serienversion, allerdings mit zusätzlicher dreidimensional wirkenden Sportanzeige samt rundem Drehzahlmesser und perspektivisch gestaltetem Horizont. Alles natürlich optisch verfeinert, beispielsweise mit farbigen Nähten oder Hochglanz-Zierteilen in Karbonoptik.
Lenkrad etwas überladen
Etwas überladen wirkt das Doppelspeichenlenkrad mit den vielen Bedienelementen und den runden Drehschaltern für die diversen Fahrprogramme. Neben dem schmal geschnittenen Integralsitzen bietet AMG einen Performance-Sitz mit stärker ausgeprägten Seitenwangen und Belüftungsöffnungen an der Lehne an.
Mit Comfort, Sport und Sport+ soll das Feder-Dämpfer-Setup des Fahrwerks sowie die dreistufige Parameterlenkung die Brücke zwischen alltagstauglichem Fahrkomfort und rennpistentauglicher Dynamik schlagen. Weitere Features sind die serienmäßige Hinterachslenkung mit bis zu 2,5 Grad Lenkwinkel. Die verringert den Wendekreis und bringt bis Tempo 100 mehr Agilität. Bei höherem Tempo schlagen die Räder dann parallel zu den Vorderrädern ein, was die Fahrstabilität beispielsweise bei schnellen Spurwechseln erhöht.
Wem das Standardsetting noch zu zahm ist, kann ein Dynamikpaket bestellen. Es kombiniert alle besonders sportlichen Ausstattungsdetails und lässt den Wagen im Race-Modus quer durch die Kurve gehen. Zusätzlich gibt's rot lackierte Bremssättel mit AMG-Schriftzug sowie aktive Motorlager, die sich auf das Fahrverhalten anpassen.
Quelle: ntv.de, Hanno Boblenz, sp-x
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