BMW hofft auf Schlupfloch im Zollstreit mit China

  08 Juli 2024    Gelesen: 590
  BMW hofft auf Schlupfloch im Zollstreit mit China

Die Anti-Dumping-Zölle auf Elektroautos aus China treffen auch deutsche Autobauer, die dort produzieren. Für das Modell E-Mini muss BMW derzeit den vollen Aufschlag zahlen. Das soll sich aber zeitnah ändern.

Im Zollstreit zwischen China und der Europäischen Union erwartet der Münchner Autobauer BMW einem Insider zufolge in einigen Monaten eine niedrigere Einstufung seines Kleinwagens Mini. BMW habe eine Eingabe bei der EU-Kommission gemacht und darum gebeten, den Fall Mini noch einmal aufzurollen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Ziel sei es, zu erreichen, dass der Mini in die Gruppe der sogenannten "kooperierenden Unternehmen" aufgenommen wird, für die ein Zollsatz von 20,8 Prozent gilt.

Das Unternehmen sei optimistisch, dass der Mini günstiger eingestuft werde als derzeit, sagte der Insider. Allerdings sei erst im Herbst damit zu rechnen, dass ein Verfahren für neue Marktteilnehmer freigeschaltet werde, sobald auch die endgültige Zollentscheidung vorliege. BMW lehnte eine Stellungnahme dazu ab.

BMW fertigt die elektrische Version des Kleinwagens derzeit ausschließlich in China. Das Fahrzeug läuft dort erst seit wenigen Monaten vom Band und konnte deswegen in der Untersuchung der EU-Kommission nicht berücksichtigt werden. Damit gilt für den Mini ebenso wie für ein Modell der Volkswagen-Marke Cupra der Höchstsatz von 37,6 Prozent. Bislang werden die Anti-Dumping-Zölle auf Elektroautos aus China nur vorläufig erhoben. Die EU-Kommission hat bis November Zeit für ihre endgültige Entscheidung.

Aktuell kletterten die chinesischen Autoexporte um 28 Prozent. Dieser Trend könnte sich wegen des Streits zwischen China und der EU aber abschwächen. Erste Anzeichen gibt es etwa bei den NEVs (Neighbourhood Electric Vehicles), die rund ein Fünftel der gesamten Autoexporte Chinas und fast die Hälfte aller inländischen Verkäufe ausmachen. "Die Exporte von NEVs stehen momentan unter vorübergehendem Druck", sagte CPCA-Chef Cui Dongshu. Diese stiegen zwar im Jahresvergleich um 12,3 Prozent, schrumpften gegenüber dem Vormonat jedoch um 15,2 Prozent.

Quelle: ntv.de, mba/rts


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